Es ist wohl einer der größten Travel Trends 2023: das Set-jetten. Warum es Reisende immer öfter an die Drehorte ihrer liebsten Serien und Filme zieht, verraten wir.
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Trend Watch Set-Jetting: Warum wir 2023 an Drehorte reisen

Es ist wohl einer der größten Travel Trends 2023: das Set-Jetten. Warum es Reisende immer öfter an die Drehorte ihrer liebsten Serien und Filme zieht, verraten wir.

7. Januar 2023


Sei es nun Dubrovnik, zu sehen in Game of Thrones, der weltberühmte Maya Bay aus The Beach oder der Norden Siziliens, der uns 2022 im Serienhit The White Lotus ins Schwärmen brachte: Echte Serien- und Filmfans wissen, wo ihre Favoriten gedreht wurden. Die Orte, die auf dem Bildschirm in all ihrem Glanz erstrahlen zu besuchen, liegt dabei nicht mehr fern. Besonders 2023 erfreut sich der Trend des Set-Jettings, des Reisens an Filmsets, größerer Beliebtheit als je zuvor.

White Lotus 2

Die Drehorte zur zweiten Staffel von The White Lotus befinden sich in Sizilien, hier vor der Kathedrale in Noto. © Fabio Lovino/HBO

All about Set-Jetting

Der Begriff wurde bereits 2008 in der New York Post von der Journalistin Gretchen Kelly etabliert. Den Trend selbst gibt es jedoch schon weit länger. Seit Filme und Serien den Blick der Menschen auf die Leinwand lenken, galten sie als Reiseinspiration. Das verwundert kaum: Denn die Drehorte werden sorgfältig ausgewählt – auf der Leinwand flackern uns die schönsten Orte der Welt entgegen. 

Emily in Paris Staffel 2

Emily in Paris lockt Set-Jetter in die Stadt der Liebe. © Netflix

Was die Randerscheinung spätestens jetzt zum Trend werden lässt, ist das vermehrte Aufkommen diverser Streaming-Dienste. Netflix, Sky X, Disney+, Amazon Prime Video: Auf jeder Plattform flimmert uns ein neuer fantastischer Film oder eine “binge”-würdige Serie entgegen. Das erhöht den Appeal klassischer Destinationen wie Paris (siehe Emily in Paris), aber auch jener Orte, die wir sonst nicht so im Blick hätten. Wer hätte sich während Squid Game oder einem der zahllosen K-Dramas auf Netflix nicht gefragt ob Seoul vielleicht einen Platz auf der persönlichen Travel Bucketlist verdient? 

Die Welt in Szene gesetzt

Von Wien bis New York, von thailändischen Stränden bis zur Bergwelt der Himalayas: Die Filme- und Serienmacher begeben sich an die schönsten Plätze der Welt – und setzen sie in Szene. Oft wirken sie so noch schöner, als sie es in der Realität sind. Wer als Set-Jetter und Fan von Sex and the City oder Inventing Anna schon nach New York gereist ist, weiß, dass hier nicht jede Ecke so zauberhaft wirkt wie etwa der Hauseingang zu Carries ikonisches Apartment. 

Auf den Spuren von…

White Lotus 2 Filming Locations

Wie Tanya (Jennifer Coolidge), ganz in Pink, auf der Vespa durch Sizilien – für viele eine Traumvorstellung. © Netflix

Das bringt uns zum nächsten, wohl wichtigsten Grund, warum sich Reisende zum Set-Jetting entschließen: Die Vorstellung, und sei es nur für ein paar Tage, in die Fußstapfen seiner liebsten fiktionalen Charaktere zu schlüpfen, ist für viele unwiderstehlich. Hoch im Kurs steht 2023 etwa The White Lotus: Ganz in Pink gehüllt, geht es auf der Vespa durch die sizilianische Landschaft. Schließlich ist die exzentrische Millionärin Tanya, gespielt von Jennifer Coolidge, mittlerweile eine Ikone. 

Um dem Trend gerecht zu werden, bieten diverse Tourismusagenturen mittlerweile eigenen Set-Jetting-Karten und -Reisen an. Wer sich also nicht selbst um seine Game of Thrones-Tour kümmern möchte oder sich ohne große Recherche an die Drehorte von Im Winde verweht begeben möchte, muss dies auch nicht.

Set-Jetting: Lohnt sich der Travel Trend?

Ja – und nein. Zum einen ist das Gefühl, einen Ort, der uns auf der Leinwand verzaubert hat, in der Realität zu sehen, ein unbeschreibliches. Fast, als würde man einen alten Freund nach langer Zeit wiedersehen. Vieles ist anders – und doch ist da ein Wiedererkennen. Für einen Moment fühlt man sich tatsächlich wie Sissi, die in The Empress durch den Schlossgarten spaziert. 

Die Kaiserin: Das sind die Drehorte aus der Netflix-Serie

Der deutsche Netflix-Hit The Empress wurde in Bayern gedreht. © Netflix

Was dabei wohl jeder Set-Jetter in Kauf nehmen muss: Die Enttäuschung, wenn ein Ort in der Realität nicht so viel hergibt, wie – in Szene gesetzt – auf der Leinwand. Und: die vielen anderen Menschen, die genau die selbe Idee an den (Dreh-)Ort geführt hat. Sie sind nicht nur enervierend, wenn es darum geht, ein Urlaubsfoto ohne Massenauflauf zu knipsen. In Extremfällen leiden auch die Destinationen unter zu vielen Touristen – etwa am Maya Beach aus The Beach: Über 5.000 Besucher pro Tag führten dort beinahe zum Kollaps des lokalen Ökosystems.

The beach wieder offen Thailand Maya Bay Leonardo diCaprio

Der Maya Bay aus The Beach zählt zu den berühmtesten Set-Jetting-Destinationen der Welt. © Humphrey Muleba/Unsplash

Freilich ist dies ein extremes Beispiel – Orte wie New York, Wien oder Sizilien sind weitläufiger und können es durchaus mit den Touristenmassen aufnehmen. Und Hotels wie das San Domenico Palace Hotel in Taormina aus The White Lotus oder das Grand Hotel Poseidon ausGlass Onion werden auch trotz der Set-Jetter noch angenehm exklusiv bleiben. 

Fazit

An einigen der aktuellen Trenddestinationen aus Film, TV und Streamingdiensten wie Netflix oder Sky X könnte es dieses Jahr etwas enger als gewöhnlich werden. Dass die Reise in die Welt unserer Lieblingsfilme, das Hineintreten in die Fußstapfen unserer Leinwandhelden, unserem Urlaub eine ganz neue Dimension verleiht, ist jedoch klar. Dem Set-Jetting eine Chance zu geben, lohnt also. Und schließlich kann man die Spuren von Carrie, Tanya und Co. zwischendurch auch wieder verlassen, um sein Reiseziel auf eigene Faust kennenzulernen.

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