Virgin Galactic: erste Tickets für Kurztrip ins All erhältlich
Schon seit einigen Jahren herrscht ein immer größer werdender Buzz um den Weltraumtourismus. Nun startet auch die Commercial Spaceline Virgin Galactic den Verkauf der ersten Flugtickets – um 450.000 US-Dollar geht es in die unendlichen Weiten.
16. Februar 2022
Astronauten aus Leidenschaft
Alles begann mit Dennis Anthony Tito: Der US-amerikanischen Unternehmer erfüllte sich 2001 als erster Nicht-Astronaut den Traum einer Reise ins All – und ging damit als Weltraumtourist der ersten Stunde in die Reiseannalen ein.
Virgin Galactic
Web: virgingalactic.com
Tickets um 450.000 $ (rund € 395.000) pro Person und Flug
Völlig losgelöst von der Erde: Der Weltraumflug mit Bransons Spaceline. © Virgin Galactic
Tito bezahlte für die außerirdische Reise noch 20 Millionen Dollar. Bei Virgin Galactic sind Tickets ins All – etwas mehr als 20 Jahre später – bereits für 450.000 Dollar pro Person erhältlich.
Und es geht exklusiv zu: Das Branson Unternehmen schickt pro Flug vier Gäste bei rasanten 2.6000 Stundenkilometern in die unendlichen Weiten. Das Erlebnis dauert zwar nur 90 Minuten, wird aber mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben.
Weltall-Reise in 6 Schritten:
So läuft der Flug ins All ab
1. Vorbereitung:
Übung macht auch den Weltraummeister – daher müssen die All-Touristen vor ihrem Flug ein rigides Trainingsprogramm durchlaufen.
2. Take Off & Air Launch:
Auf einer Landebahn rollt das luxuriöse Virgin Galactic Raumschiff, hier noch verbunden mit dem Mutterschiff, sanft von der Landebahn in New Mexico und steigt anschließend immer weiter in den Himmel auf.
3. Release & Boost:
3, 2, 1 – Release: Auf 15.200 Höhenmetern geht es ohne Mutterschiff weiter. Bei dreieinhalbfacher Schallgeschwindigkeit fliegt man in Richtung Sterne.
4. Space Flight:
Nach 60 Sekunden ist man im All angekommen. Der Motor wird abgestellt und man darf bei Mikrogravitation den Ausblick aus den 17 Kabinenfenstern genießen.
Das offizielle Werbevideo erklärt den Flug ins All im Detail. © Virgin Galactic
5. Back to Earth:
Die Raumschiffflügel werden zusammengefaltet: Wie eine Kapsel fällt das Space Shuttle zurück in die Erdatmosphäre. Dort klappen die Flügel wieder auf und bringen die Gäste sanft gleitend zur Landebahn zurück.
6. After-Flight-Party:
Im Anschluss wartet eine Astronaut-Wings-Zeremonie mit den Liebsten am Ausgangs- und Zielort. Man darf sich Mitglied der Future Astronaut Community nennen.
Alle wollen ins All
Bransons galaktische Fluglinie ist bei weitem nicht das erste Unternehmen, das Menschen ihren Wunsch nach einer außergewöhnlichen Lebenserfahrung erfüllt. Anfang der 2000er verstand sich Space Adventures als Key Player im Space-Flight-Business; mittlerweile ist einige Konkurrenz hinzugekommen. Zuletzt sorgten die privaten Spacelines Blue Origin von Amazon-Gründer Elon Musk oder Jeff Bezos’ SpaceX für Aufsehen.
Das Angebot an touristischen Raumfahrt ist noch überschaubar – aber durchaus vorhanden.