URLAUB IN ZEITEN DER PANDEMIE: SO ÄNDERT SICH DAS REISEVERHALTEN DER DEUTSCHEN
Jeder Zweite freut sich auf einen Urlaub.
16. März 2021
Die Corona-Pandemie hat die gesamte Welt zum Stillstand gebracht. Vor allem der Tourismus leidet unter den Buchungsverlusten und drastisch gesunkenen Urlauberzahlen. Die Folge: historische Einbrüche am Reisemarkt. Allein in Deutschland ist die Zahl Der Urlaubsreisenden 2020 um 19 Prozent gesunken. Dazu und wie sich das Reiseverhalten der Deutschen verändert, hat der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) eine interessante Studie durchgeführt. Das Fazit: auch wenn der Tourismus zu kämpfen hat, gibt es große Hoffnung auf mehr Reisefreiheit im Sommer 2021.
Die Urlaubsreiseintensität
Mittlerweile befinden wir uns bereits im zweiten Jahr, das von der Pandemie überschattet ist und unser Leben beeinträchtigt. Doch bereits im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie, waren die Auswirkungen auf den Tourismus deutlich spürbar. Denn die Urlaubsreiseintensität – also der Anteil der Bevölkerung, der mindestens eine Urlaubsreise ab 5 Tagen Dauer gemacht hat – brach auf nur noch 63% ein. Das bestätigt auch eine Studie, durchgeführt von VIR. Einen historischen Einbruch dieser Art gab es zuletzt in den 1980er Jahren. Die Auslöser dafür sind die einzelnen Coronamaßnahmen in den jeweiligen Ländern, sowie die strengen Reisebeschränkungen und die Sorge der Reisenden, vor einer möglichen Ansteckung mit dem Virus.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde kein so niedriges Reisevolumen mehr registriert, wie im Jahr 2020. Die Reisen sind um 29 % zurückgegangen – das bedeutet ein Minus von über 20 Millionen Urlaubsreisen.
Die beliebtesten Reiseziele
Während die Deutschen im Jahr 2020 weniger verreisten und größtenteils auch das Ausland mieden, erlebte der Inlandstourismus einen kurzzeitigen Aufschwung. „Urlaubsreisen ins Ausland erlebten 2020 einen beispiellosen Einbruch auf nur noch 55% Marktanteil. Bei Kurzurlaubsreisen stieg der bereits traditionell hohe Inlandsreiseanteil von 75% auf 81%“, schreibt der VIR.
Das sind die Top-Reiseziele der Deutschen:
- Deutschland
- Spanien
- Italien
- Österreich
- Türkei
- Niederlande
- Kroatien
- Polen
- Griechenland
- Frankreich
- Dänemark
Im Ranking der beliebtesten Auslandsurlaubsziele 2020 sind die Marktpositionen weitestgehend stabil geblieben. Spanien steht weiterhin an der Spitze der beliebtesten Auslandsziele an (8% aller Urlaubsreisen), danach folgt Italien (6%). Auch Reisen nach Österreich sind gleich beliebt, wie in den vergangenen Jahren und kommen, wie die Türkei, auf 5%. Besonders beliebt waren Nahziele, die per PKW leicht erreichbar waren.
Das Urlaubsverhalten der Deutschen
Die durchschnittliche Reisedauer der Deutschen sank im letzten Jahr auf 11,6 Tage (rund 1,4 Tage niedriger als in den Vorjahren). Bei der Organisation der Urlaube rückten Pauschalreisen, die bisher die beliebteste Form bei Aufenthalten ab 5 Tagen waren, in den Hintergrund. Dafür sind Einzelbuchungen der Unterkünfte immer beliebter geworden. „Die Anzahl der vorab gebuchten Urlaubsreisen, bei denen mindestens eine Leistung vor Reisebeginn gebucht wurde, ging ähnlich wie der Gesamtmarkt um mehr als 30% zurück“, belegt die VIR-Studie. Damit sind auch die Umsätze von vorab gebuchten Urlaubsreisen um 40% zurückgegangen.
2021 wollen Deutsche wieder in den Urlaub
Nach einem Jahr Reiseflaute, wollen die Deutschen 2021 wieder die Welt erkunden. Die Urlaubslust ist groß. Zu Jahresbeginn war es jeder Zweite, der wieder verreisen wollte. 62% der Bevölkerung gab zudem an, auch ausreichend finanzielle Mittel dafür zu haben. „Ein Drittel der Befragten wäre in diesem Jahr auch bereit, notfalls in Länder oder Regionen zu reisen, die sonst nicht erste Wahl als Reiseziel wären“, so die Studie.
Daher steigt auch die Hoffnung auf mehr Reisefreiheit im Sommer 2021. Das zeigen auch die wöchentlichen Neubuchungen seit Jahresbeginn. Für Reisen auf die Malediven wird aktuell sogar fast auf dem Niveau vom Jahr 2019 gebucht.
Top 10 Urlaubsregionen Sommer 2021 (Stand Feb. 21)
- Türkische Riviera
- Kreta
- Mallorca
- Kos
- Rhodos
- Hurghada
- Fuerteventura
- Malé (Malediven)
- Gran Canaria
- Teneriffa
Picture Credits: Steve Bidmead / Pixabay, Free-Photos / Pixabay, Günther Schneider / Pixabay