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DestinationsNachhaltigkeitNews

NACHHALTIGES THAILAND: DIESE INITIATIVEN SOLLEN DEN TOURISMUS VERÄNDERN

Mindful Travelling steht hoch im Kurs.

15. März 2021


Thailand gehört zu den beliebtesten Reisezielen weltweit. Mit weißen Stränden und türkisblauem Meer lockt das Land jedes Jahr viele Touristen an. Doch Thailand steht nicht nur für Touristenmassen. In dem asiatischen Land gibt es viele nachhaltige Projekte und Initiativen für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus. Welche innovativen Alternativen es zu Plastik gibt und wie Recycling in Thailand umgesetzt wird, erfahren Sie hier.

Landesweites Plastikverbot

Seit dem 1. Januar 2020 werden in circa 25.000 Einzelhandelsgeschäften landesweit keine Einweg-Plastiktüten mehr angeboten. Im Rahmen der Initiative von Regierung und Industrie wird Thailand bis Ende 2022 auch die Verwendung von Styropor-Lebensmittelbehältern, Plastikstrohhalmen und Plastikbechern einstellen. Die thailändischen Behörden haben außerdem den Import von Gesundheits- und Pflegeprodukten mit Mikroplastik verboten, wie es beispielsweise für Gesichtspeeling genutzt wird. Das Problem der Plastikprodukte bekam viel mediale Aufmerksamkeit durch Bilder, die den mit Plastik gefüllten Darm des in Thailand beliebten Meeressäugers Dugong zeigten. Thailand investiert gemeinsam mit verschiedenen internationalen Unternehmen in alternative Biokunststoffe aus Maniok oder Zuckerrohr.

Vorbild für Mülltrennung

Die thailändische Stadt Phitsanulok wurde Dank gut organisierter Mülltrennung und effizientem Recycling zur Vorzeigestadt. Die ehemalige Bürgermeisterin Premruadee Charmpoonod ist stolz darauf, dass ihr Abfallwirtschaftskonzept als landesweites Vorbild angesehen wird. Die Stadt hat den ersten Preis des nationalen „Zero Waste Management"-Wettbewerbs gewonnen. Mit der Kampagne der „Gemeindebasierten Abfallwirtschaft" konnte die Bevölkerung sensibilisiert werden, auch Kinder werden als wichtiger, verantwortungsbewusster Nachwuchs eingebunden. Das erfolgreiche Programm konnte mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt werden.

Mit Geisternetzen gegen die Pandemie

Mit dem Projekt „Net Free Seas", unter der Leitung der EJF (Environmental Justice Foundation) und finanziert vom Norwegian Retailers' Environment Fund, werden Thailands Gewässer von weggeworfenen Fischnetzen befreit. Die Küstengemeinden sammeln die Netze und verarbeiten sie anschließend weiter. So werden die Meerestiere geschützt und gleichzeitig die lokalen Dörfer unterstützt. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr mindestens 640.000 Tonnen Fanggeräte in den Meeren zurückgelassen und treiben jahrzehntelang umher, wodurch Wale, Delfine, Schildkröten, Seevögel und sogar ganze Korallenriffe gefährdet werden. Die Projektkoordinatoren von Net Free Seas besprechen mit den Fischern vor Ort, wie sie das Projekt bei sich umsetzen können. Die Geisternetze werden gesammelt, schonend gereinigt und zu Blöcken gepresst. Eine Recyclingfirma verarbeitet sie dann zu Pellets, die wiederum für neue Produkte benutzt werden. Die thailändische Designmarke Qualy beispielsweise fertigt Visiere zum Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung und Schlüsselanhänger, die den Kontakt der Menschen zu infizierten Oberflächen minimieren sollen. EJF hofft, dass das Projekt erfolgreich verläuft und auf andere Länder ausgeweitet werden kann.

Schuhe aus Meeresmüll

Auch Tlejourn Shoes beschäftigen sich mit Plastik, das im Meer treibt. Aus dem Meeresmüll entstehen recycelte Schuhsohlen für Flip-Flops. Das Projekt arbeitet mit freiwilligen Helfern der Organisation Trash Heros zusammen, die Müll von Stränden einsammeln. Außerdem sind Polymerwissenschaftler der Prince of Songkhla University Pattani, sowie Designermarken und Einheimische der Provinz Pattani beteiligt. Die Einnahmen gehen an die einheimischen Schuhmacher und die lokale Trash Hero Organisation in Pattani. Tlejourn möchte auf das Problem der Meeresverschmutzung aufmerksam machen und die Kunden zu einem nachhaltigen Lebensstil ermutigen.

Vom Abfallprodukt zur Plastikalternative

Unternehmerin Jaruwan Khammuang hat mit Reisstroh, normalerweise ein Abfallprodukt, das verbrannt wird, ihr Startup Fang Thai gegründet. Das Unternehmen stellt Reispapier und Einweggeschirr her. So wird das Stroh sinnvoll weiterverwendet und es entsteht kein schädliches CO2 durch das Verbrennen. Außerdem erhalten die Reisbauern eine Arbeit, da sie nach der Ernte oft arbeitslos wurden. 2019 hat das Unternehmen den SEED Low Carbon Award gewonnen und wird dadurch finanziell unterstützt. Fang Thai stellt recycelbare Verpackungen sowie Notizbücher und andere individuell designte Papeterie-Artikel her.

Picture Credits: TAT, EJF, Qualy,  SEED, Fang Thai

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