Warum sich eine Reise in den Oman lohnt
Schroffe Gebirge, kristallklares Meer und grüne Wadis: Der Oman vereint auf engstem Raum extrem diverse Landschaften. Trotz des aufkeimenden Tourismus wirkt das Land nach wie vor angenehm verschlafen.
22. Dezember 2022
Das sympathische Motto des Oman: Lebensqualität und Bildung statt neureichem Protz. Das Land ist keine Partydestination, und das wird sich wahrscheinlich auch so bald nicht ändern. Alles hier geht langsam und gemächlich – der 2020 verstorbene Sultan Qabus bin Said hat während seiner langen Regentschaft großen Wert darauf gelegt, kein zweites Dubai oder Abu Dhabi zu werden. Er ließ keine Rennstrecken und Wolkenkratzer bauen, sondern in der Hauptstadt Maskat eine imposante neue Oper errichten. Die Alphabetisierungsrate liegt auf weit über 90 Prozent, eine der höchsten in der arabischen Welt. 2003 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. In den Oman fährt man, um die schläfrige Gemütlichkeit und die Naturschönheiten dieses sicheren Wüstenstaates zu genießen, der auf engstem Raum eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften aufweist.
Anstatt von High Life und Hochhäusern, findet man im Oman Ruhe, Natur und Kultur vor. © Blagovesta Bakardjieva/carolineseidler.com
Mit einem Blick erfasst man Gebirge, Meer und Wüste. Die kurvenreichen Bergstraßen sind ein Paradies für Mountainbiker; ein Potenzial, das touristisch allerdings nur in Ansätzen erschlossen ist. Die Strecken sind atemberaubend, kaum ein Auto stört die Radler – höchstens Ziegenherden ziehen vorbei, sie werden im Oman von Frauen gehütet, die abenteuerliche Kletterleistungen vollbringen müssen, um ihre Herden zusammenzuhalten. Der Souk von Maskat liegt im Hafen, in engen Gassen geht es an Weihrauch und anderen exotischen Düften vorbei, man verirrt sich leicht in dem Gewusel.
So geht Glamping: Die Magic Camps bieten einzigartige Übernachtungsmöglichkeiten in der Wüste. © magic-camps.com
Maskat, die Hauptstadt, ist ein Kind der 1970er, die einzelnen, sehr unterschiedlichen Stadtteile sind am besten per Auto zu erreichen; flanieren kann man nur bedingt. Idyllischer ist es, den Rest des Landes zu erkunden: auf den Spuren des Seefahrers Sindbad auf einer Dhau, einem traditionellen Holzschiff, die Fjorde Musandams abfahren; in der Wahiba-Wüste übernachten und über den unfassbar prächtigen Sternenhimmel staunen; Oasen finden, sogenannte Wadis, die zum Schwimmen einladen – oder auf Tauchgang ins Meer vor Salalah im Südwesten des Oman gehen, wo die Küste saftig grün ist. Hier wird auch der berühmte Weihrauch abgebaut, das duftende Harz, das schon vor Jahrtausenden in der ganzen Welt geschätzt und gehandelt wurde. Der Weihrauch-Souk von Salalah ist ein Erlebnis – nicht das einzige im Oman.
Traumhafte Kulisse: Mit seinen schroffen Felsen und türkisblauen Pools zählt das Wadi Shab zu den schönsten im Oman. © avisekhphotography.com
Good to know:
- Der omanische Terminkalender
Die traditionelle Arbeitswoche im Oman dauert von Samstag bis Mittwoch. Einige Geschäfte öffnen am Donnerstagmorgen; Freitage sind islamische Feiertage. - Auf einen Tee zum Taxifahrer
Die Omaner sind für ihre Gastfreundschaft bekannt – am Ende einer Tour kann es daher durchaus passieren, dass der Fahrer den Gast auf Datteln und Kaffee zu sich nach Hause einlädt. - Etikette
Gespräche beginnen erst nach einer klaren Begrüßung – einfach Fragen zu stellen oder loszureden gilt als äußerst unhöflich. Männliche Besucher sollten Unterhaltungen mit einheimischen Frauen, zu denen sie keinerlei Beziehung haben, vermeiden.
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