Urlaub in Australien: In Victoria die älteste noch lebende Kultur der Welt entdecken
Auf den Spuren der Koories
4. Juni 2021
Schon immer besonders: Laut einer Studie der renommierten britischen Cambridge Universität gilt die Kultur der indigenen australischen Ureinwohner – auch Aborigines genannt - als älteste noch lebende Kultur der Welt. In Südostaustralien und insbesondere im Bundesstaat Victoria nennen sich die Ureinwohner Koories. Wer in die faszinierende Welt eintauchen möchte, hat dazu jetzt in Melbourne, der Hauptstadt von Victoria, die Möglichkeit.
Das Leben der indigenen Ureinwohner
Seit rund 60.000 Jahren hinterlassen Menschen in Down Under teils eindrucksvolle Spuren, viele davon lassen sich bis heute entdecken. Insgesamt gibt es in Australien mehr als 250 verschiedene Aborigines-Kulturen, die sich durch ihre jeweils eigenen Sprachen und Traditionen teils stark voneinander unterscheiden. Die Gepflogenheiten der Koories sind beispielsweise stark von dem (im Vergleich zum Rest Australiens) kühlen Klima geprägt. So gibt es nur hier beispielsweise die aufwändig verzierten Umhänge aus Possumleder, die die lokalen Stämme gegen die Kälte trugen.
In Melbourne, der mit Abstand größten Stadt Victorias, gibt es eine ganze Reihe an bedeutsamen Koorie-Stätten. Diese können Gäste im Zuge geführter Touren besichtigen, die vom Koorie Heritage Trust durchgeführt werden. Von den Flagstaff Gardens, dem höchsten Hügel im Central Business District von Melbourne, geht es so über die Scarred Trees im Yarra-Park, die zu den am leichtesten zu findenden Spuren der Ureinwohner zählen, bis in den Birrarung Marr Park, in dem eine Reihe an Installationen verschiedene Aspekte der Aborigines-Geschichte Victorias veranschaulichen.
Die Koories hautnah erleben
Wer der Historie der Koories weiter auf den Grund gehen möchte, sollte dem Melbourne Museum einen Besuch abstatten. Eine ganze Abteilung, Bunjilaka genannt, widmet sich hier der Historie und auch der Gegenwart der Ureinwohner. Herzstück ist die preisgekrönte "First People"-Ausstellung mit aufwendiger Multimedia-Technik und interaktiven Elementen, die die Kultur der Aborigines für die Besucher lebendig werden lässt. Nicht weniger lohnenswert präsentieren sich die Royal Botanic Gardens im Herzen Melbournes: Das Areal markierte für die Koories einst einen Lager- und Versammlungsort. Heute können Besucher hier an einem interessanten Rundgang teilnehmen. Aborigines-Führer nehmen die Gäste mit auf eine spirituelle Reise und erklären den Besuchern allerlei Wissenswertes über Pflanzen, traditionelle Gerichte, Arzneien, Werkzeuge und die typische Rauchzeremonie.
Auf der Suche nach dem einen oder anderen Andenken an den Australien-Urlaub bietet sich ein Besuch auf einem Koorie Night Market an. Hier lernen Besucher das Kunsthandwerk der Ureinwohner kennen und bestaunen unter anderem die Werke traditioneller Schilder- und Korbmacher sowie eindrucksvolle Schnitzarbeiten. Ursprünglich im Jahr 2000 in Melbourne gestartet, ziehen die Märkte von Frühling bis Herbst durch ganz Victoria.
Die Reise geht weiter
Auch außerhalb Melbournes lässt sich die Kultur der Ureinwohner in Victoria eindrucksvoll erleben. In der Great Ocean Road Region bei der Stadt Warrnambool liegt in einem erloschenen Vulkankrater das Tower Hill Naturreservat. Das Schutzgebiet ist von großer ökologischer und geologischer Bedeutung und ein Vorzeigeobjekt indigener Geschichte. Die Gemeinschaft der Worn Gundidj hat seit vielen Generationen eine enge Verbindung zu diesem Landstrich. Das Reservat beherbergt große Tafeln, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kultur von Australiens Ureinwohnern vermitteln. Im Budj Bim Nationalpark gibt es ebenso beeindruckende Vermächtnisse der Koories zu bestaunen.
So viel Kultur macht hungrig: Um einen Eindruck von der Koorie-Küche zu bekommen, sollten Feinschmecker schließlich das Charcoal Lane im Zentrum des Melbourner Stadtteils Fitzroy besuchen. Das Restaurant kreiert Speisen mit Achtung vor dem Land und der Umwelt und hier werden auch indigene Zutaten hervorgehoben. Außerdem engagieren sich die Restaurant-Betreiber sozial, indem sie junge Aborigines im Gastgewerbe ausbilden und eine enge Beziehung zur lokalen Koorie-Gemeinde pflegen.
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