Sommer in den Bergen: Die besten Aktivitäten für Gipfelstürmer
Bei Temperaturen wie diesen ist der Ruf der Berge umso lauter. Während reger Trubel die Strände füllt, genießt man in den Bergen frische Luft, kühle Entspannung und Nervenkitzel pur.
21. Juli 2022
Wenn im Tal die große Hitzewelle kommt, zieht es viele hinauf in luftige Höhen – Sommerfrische nannte man das früher. Aktivurlauber wandern dann genussvoll über Almen, andere treten kraftvoll in die Pedale, schwingen begeistert den Golfschläger oder segeln mit dem Gleitschirm sanft durch die Lüfte. Hier sind die besten Aktivitäten für einen abenteuerlichen Sommer in den Bergen.
Endlose Weiten
Wenige Aktivitäten sind so entspannend für die Seele wie ausgiebiges Wandern in den Bergen. © Pascal Gertschen
Wandern war lange keine Freizeitbeschäftigung, sondern ein Mittel zum Zweck. Als es noch keine Seilbahnen und Autos gab, war man zwangsläufig viel zu Fuß unterwegs. Erst vor rund 150 Jahren, als die Eisenbahn erfunden wurde, veränderte sich auch unser Blick auf das Gehen – man entschied sich nun bewusst dafür, um die Natur intensiv zu erleben. Mit dem Wachsen der Städte (Stichwort Industrialisierung) stieg auch die Sehnsucht nach einem Wochenende in der freien Natur. 1869 wurde der Deutsche Alpenverein gegründet, ab 1907 wurden auch erste Mädchenwandergruppen ins Leben gerufen. Wandern wurde zum Volkssport.
Losgetreten
Wer sich nach einer extra Portion Adrenalin sehnt, schwingt sich im Sommer aufs Rad und tritt in die Pedale. © saalbach.com/Mia Knoll
Manchmal sieht man hinterher wie nach einer Schlammschlacht aus –Mountainbiken bei jedem Wetter ist nichts für Zartbesaitete. Es geht nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch Pfützen und Bäche. Die Unberechenbarkeit des Geländes ist eine Herausforderung, man trainiert nicht nur den Körper, sondern hält auch den Geist fit, wenn man per Rad der Natur auf der Spur ist. Mittlerweile ist das Angebot groß: Ob mit dem bequemen E-Bike, das bergauf hilft, oder mit eigener Kraft, Bikeparks gibt es für jedes Fitnesslevel. Downhill ist ein echtes Abenteuer, geht es doch in engen Serpentinen direkt am Abgrund vorbei.
Drive mit Ausblick
Auch für eingefleischte Golfprofis gibt es noch Herausforderungen: In den Bergen ist Können verlangt. © Helmut Rier
Auf einer flachen Wiese kann jeder golfen, aber auf einem steilen Berghang muss man erst einmal lernen, den Körper in einen 90-Grad-Winkel zum Hang zu bringen. Es erfordert deutlich mehr Kondition, alpin Golf zu spielen, aber es ist auch viel schöner: Bei manchen Golfplätzen in den Alpen durchwandert man Bäche und Waldabschnitte, kommt an herrlichen Aussichtspunkten vorbei; die einen lieben das Panorama, die anderen die sportliche Herausforderung. Hinzu kommt: In höheren Lagen herrscht ein geringerer Luftdruck – und damit auch ein geringerer Widerstand. Der Drive gewinnt dadurch an Länge, was Glückshormone freisetzt.
Völlig abgehoben
Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit, die unglaubliche Aussicht zu genießen. © Getty Images
Oft ist es besser, sich vorher nicht allzu viele Gedanken zu machen. „Du läufst auf den Abhang zu, bis du keinen Boden mehr unter den Füßen spürst, und dann läufst du einfach weiter“, erklärt der Gleitschirmpilot, der bei einem Tandemflug immer hinten dranhängt und die Steuerung und Landung übernimmt. Der erste Schritt ins Leere ist tatsächlich eine Überwindung im Kopf, aber ist man erst einmal in der Luft, lösen sich alle Ängste wie von selbst auf. Man gleitet wie ein Vogel; alles ist ruhig dort oben, es fühlt sich sehr natürlich an, so schwerelos zu sein – wahrscheinlich auch, weil kein Motorengeräusch stört.
Text: Karin Cerny, Katharina Florian und Michaela Hessenberger
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Sommer 2022.