Das Flair von Val d’Isère
Ein Skigebiet von Weltformat macht mehr aus als nur die Anzahl der Gondeln, die Pistenlänge und seine Höhenlage: Es ist sein Flair, diese besondere Mischung aus Wintersport, eleganten Hotels und internationaler Spitzenküche, serviert vor atemberaubender Bergkulisse.
12. Februar 2024
© Yann ALLEGRE
Seine lange Geschichte reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück und schon 1934 ging man hier zum Skifahren. Doch zu weltweiter Bekanntheit avancierte das kleine Dorf am Talschluss der Isère erst rund 30 Jahre später. Heute ist das Skigebiet Val d’Isère eine Ikone in den französischen Alpen. Sie thront majestätisch auf 1.850 Metern, eingerahmt von den beiden Hausbergen La Solaise und Bellevarde. Dank ihnen ergeben sich über 300 Kilometer Skipisten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
© Mathieu Salvaing
Gemeinsam mit der Schneesicherheit zwischen November und Mai lockten sie Wintersportbegeisterte aus aller Welt an. Durch die Verbindung mit dem Nachbarort Tignes entsteht ein besonders abwechslungsreiches Skigebiet, in dem man dank Gletscherzugang sogar im Sommer nicht auf Pistenspaß verzichten muss. Unter Kennern gilt das Wintersportparadies in den französischen Alpen als eines der besten Tiefschneegebiete der Welt. Sollte die Natur einmal nicht rechtzeitig zur Stelle sein, hilft man hier mit der größten Beschneiungsanlage Europas nach. Sie füllt einen olympischen Swimmingpool in weniger als 30 Minuten.
High Snow-ciety
© Romain Ricard
Doch nicht nur Ski- und Snowboarder haben das charmante Dorf für sich entdeckt. Abseits seiner Pisten erlebt man den Winter von seiner ruhigeren Seite, etwa bei einer Pferdeschlittenfahrt, beim Schneeschuhwandern oder beim Langlaufen. Wer es etwas rasanter haben möchte, schwingt sich auf ein Skidoo, lässt sich bei einer Huskyschlittenfahrt den Fahrtwind um die Nase wehen oder erlebt, wie bei einem Tandemsprung der Adrenalinspiegel in die Höhe schießt.
Das Dorf an sich bildet dazu einen spannenden Kontrast. Denn hier blieb der ursprüngliche Charme eines Bergdorfs weitgehend erhalten. Auf den ersten Blick. Denn hinter vielen der Holz- und Steinfassaden verbergen sich luxuriöse Hotels, Chalets und einige der besten Gourmet-Adressen in den Bergen überhaupt. Entsprechend kosmopolitisch und „jung“ ist daher das Ambiente im Skigebiet Val d’Isère. Im Winter, wenn sich zu den 1.700 Einheimischen die Gäste der mehr als 5.200 Beherbergungsbetriebe gesellen, sind auch zahlreiche VIPs. Margot Robbie, Hugh Grant, Ed Sheeran und Jamie Oliver wurden bereits auf den Pisten und Sonnenterrasen „Vals“ gesichtet.
© Romain Ricard
Ehrensache, dass hier nicht nur der Après-Ski, sondern auch jeder Einkehrschwung zu einer überaus genussvollen Angelegenheit wird – und das Abendessen sowieso. Schließlich befindet man sich hier in einem Land, das wie kein anderes für seine Cuisine bekannt ist. Und obendrein in einem Dorf, dessen Herz und Treffpunkt ausgerechnet eine Patisserie darstellt: die „Maison Chevallot“. Bereits seit 1965 schafft Familie Chevallot süße Köstlichkeiten, knuspriges Brot, Pralinen und Torten, die mittlerweile bis über die Grenzen „Vals“ hinaus bekannt sind.
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Andere Institutionen genießen sogar Weltruf. So hört man das Gerücht, dass sich so manch Urlaubsgast überhaupt erst wegen der hervorragenden Küche im Gigi auf den Weg nach Val d’Isère macht. Die Winter-Schwester der Dependancen in Saint-Tropez und Paris lockt aber mindestens genauso viele Gourmets in die Savoyer Alpen wie Nobu Matsuhisa mit seiner japanisch-peruanischen Fusionsküche oder Chef Benoît Dargere mit seinen Signature Dishes.
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Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2023/24.