Luis Trenker: Slow Fashion aus Südtirol
Olympionike, Bergsteiger, Drehbuchautor, Schriftsteller, Regisseur, Architekt, Schauspieler: Genauso vielfältig wie ihr Namenspate präsentiert sich die 1995 in Bozen von zwei Brüdern gegründete Slow-Fashion-Marke Luis Trenker mit heute 14 Flagship-Stores.
13. September 2023
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„Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen und Kreationen glücklich zu machen“: Das ist das erklärte Ziel der Südtiroler Marke Luis Trenker. Als außergewöhnlich könnte man den Mann, der den Geschwistern Michi und Hansjörg Klemera als Namenspate für ihre Fashionbrand diente, durchaus beschreiben. Denn Trenker schaffte den Sprung von Gröden über Hollywood in die weite Welt. Sein Weg führte ihn dabei in und über die Berge.
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Trenkers Geschichte beginnt 1892, als er im kleinen St. Ulrich als Alois Franz Trenker zur Welt kommt. Schon während seiner Schulzeit verdingt er sich als Bergführer. Eine Faszination, die ihn nie wieder loslassen sollte, auch wenn er zunächst in Wien und Graz Architektur studiert. Weitere Stationen führen Trenker im Ersten Weltkrieg an die Front und als Fünferbob-Fahrer zu den Olympischen Winterspielen 1924. Erste Filmluft hatte er schon 1921 geschnuppert. Da sprang Trenker, eigentlich als Bergführer für den Film „Berg des Schicksals“ engagiert, kurzerhand als Hauptdarsteller ein. Sein Debüt als Regisseur feierte er 1930 mit „Der Sohn der weißen Berge“, der Sprung nach Hollywood war dann kein allzu großer mehr. Trenker feierte zudem Erfolge als Schriftsteller und avancierte zu einer nicht unumstrittenen Figur. Bevor er 1990 in Bozen verstarb, konnte er auf ein bewegtes Dasein – das zuletzt eng mit Naturschutz, aber zeit seines Lebens mit den Bergen verbunden war – zurückblicken.
Zehnteiliges Versprechen
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Die positiven Spuren, die Trenker hinterlassen hat, und die Werte, die der Name versinnbildlicht – Tradition, Kreativität, Authentizität und Liebe zur Natur sowie zu Freiheit, Nachhaltigkeit und Individualität – sind es auch, die Markengründer Michi Klemera bis heute mit Trenker verbinden. In einem zehnteiligen Manifest hält er fest, wofür die Marke steht. Sie möchte den Körper kleiden und die Seele berühren, Lebensfreude ausstrahlen und inspirieren. Alpine Lässigkeit trifft auf elegantes Mittelmeerflair. Gefertigt wird von der ersten Skizze bis zum letzten Nadelstich in traditionellen Handwerksbetrieben und von kleinen Familienunternehmen. Von schnelllebigen Trends und Fast Fashion distanziert man sich bewusst, jedes Stück aus der Kollektion soll jahrelang Freude bereiten. Das Konzept kommt an: Heute gibt es 14 Shops in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz sowie in ausgewählten Hotels und Geschäften als „Shop in Shop“-Konzept.
Web: luistrenker.com
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Südtirol Spezial 2023.