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Kaspar Frauenschuh: Erfolgsmasche

Vor 50 Jahren verwandelte Kaspar ­Frauenschuh den elterlichen Betrieb in ein ­Modegeschäft – aber nicht in irgendeines: Bereits Ende der 70er-Jahre brachte er Prada, Gucci und Armani nach Kitzbühel, in den 90ern folgte die eigene Marke. Ein Interview über ­Anspruch, Luxus und die nächsten 50 Jahre.

25. Juni 2024


Kaspar Frauenschuh: „Wir lassen uns stets von unserem alpinen Umfeld inspirieren und wollen eine Atmosphäre schaffen, die zu Kitzbühel passt. Unser Geschäft strahlt Wärme und Wohlbefinden aus, dafür haben wir haptische Materialien wie Holz, Hirschleder und Loden verarbeitet.“ © Gartner Mathaeus

Mit 19 Jahren haben Sie die Ledermanufaktur Ihrer Eltern in ein Modegeschäft verwandelt. Wie kam es dazu?
Der Ursprung unseres Familienbetriebs war die Gerberei meiner Eltern, die für ihre maßgeschneiderte Lederbekleidung bekannt war. Die Werte von Qualität und Handwerkskunst haben mich fasziniert und ich habe sie in Ready-to-wear-Kollektionen in Mailand und Paris wiedergefunden. In den 70er- und 80er-­Jahren habe ich so zahlreiche renommierte Marken wie Armani, Jil Sander, Prada und Helmut Lang nach Kitzbühel gebracht.

© beigestellt

In den 90ern haben Sie dann eine eigene Frauenschuh-Kollektion auf den Markt gebracht …
Frauenschuh ist aus der Idee entstanden, hochwertige Kleidung zu entwickeln, die zum Lebensstil ihrer Träger passt und sie in der alpinen Umgebung Kitz­bühels begleitet. Wir wollen nicht unnötig Ressourcen verbrauchen, keine Giftstoffe in der Bekleidung haben und nur kurze Wege nutzen.

Für mich persönlich liegt Luxus im Detail – ein besonderes Tragegefühl, hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung – und nicht in großen Logos.


Vor einigen Jahren stand auf Ihrer Website „Born in Kitzbühel, made in Austria“ – gilt das noch?

Der Grundgedanke war „made in Austria“, weil wir großen Wert auf einen geringen CO₂-Fußabdruck legen. Das hat sich nicht verändert, wir produzieren nach wie vor in kleinen, familiengeführten Manufakturen in Europa, allen voran in Österreich und Italien.

© beigestellt

Immer mehr Luxusboutiquen eröffnen in Kitzbühel, zuletzt Dior, und Louis Vuitton zieht gerade in einen großen Store um. Wie sehen Sie das? Was ist Ihr Luxusbegriff?
Diese Entwicklung zeigt, dass Kitzbühel nach wie vor ein ganz besonderer Ort inmitten der Tiroler Alpen ist und ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt bleibt. Für mich persönlich liegt Luxus im Detail – ein besonderes Tragegefühl, hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung – und nicht in großen Logos. Außerdem spiegelt sich Luxus in Individualität wider. Unsere „very special pieces“ werden nicht in Massenware, sondern in limitierten Stückzahlen produziert.

„Unsere fünf wichtigsten Werte sind authentisches Design, Familie, Mensch, Funktion und Ökologie. Man erkennt Frauenschuh-Produkte nicht am Label, sondern am Handwerk und an der Silhouette des Outfits“, erklärt Kaspar Frauenschuh. © beigestellt

Es gibt seit 2022 auch in München einen Frauenschuh-Store. Haben Sie noch weitere Expansionspläne?
Ich habe das Unternehmen immer im Sinne eines stetigen, aber nachhaltigen Wachstums geführt. Wir haben keinen Investor und sind ein konservatives, gesundes Unternehmen.

© beigestellt

Wie sieht es mit der Nachfolge aus?
Mein Sohn Simon hat letztes Jahr die Geschäftsführung übernommen und lebt die Frauenschuh-Philosophie mit Herz und Seele. Er führt das Unternehmen nach unseren Werten, aber im Kontext der aktuellen Zeit. Er arbeitet Seite an Seite mit seinen Geschwistern Lauren, Marie und Jakob und seiner Cousine Elisabeth, die ihn in verschiedenen Bereichen unterstützen. Die junge unternehmerische Energie sowie die Ausbildung und die Liebe zum Betrieb unserer nächsten Gene­ration, gepaart mit der jahrzehntelangen Erfahrung, all das ­zusammen ist unser größtes Kapital. 

Frauenschuh
Josef-Herold-Straße 13–15, 6370 Kitzbühel
Tel.: +43 5356 64261
Web: frauenschuh.com

Mehr lesen: Andreas Kronthaler: Ein Tiroler in Mode

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