Inside Amazónico
Egal, ob man nun im „Amazónico“ in Madrid, London, Dubai oder Monte Carlo speist: Es handelt sich dabei um ein kulinarisches Erlebnis, das die Gäste an die Ufer des zweitlängsten Flusses der Welt entführt und sie auf eine Reise durch die Geschmäcker Lateinamerikas mitnimmt.
30. Januar 2025
© James McDonald
Als Sandro Silva mit zarten elf Jahren von Brasilien nach Spanien kam, ahnte er wahrscheinlich nicht, dass er eines Tages zu den bekanntesten Menschen in Madrid (und darüber hinaus) gehören würde; oder dass er sein Viertel Barrio de Salamanca so sehr prägen würde, dass Locals es als „Silva-Viertel“ bezeichnen. Und doch kam es genau so. Silva arbeitete in Restaurants in Spanien, Frankreich und Italien, bevor er 2004 sein erstes Lokal, „El Paraguas“ in Madrid eröffnete. Er konzentrierte sich dabei auf das, was er gut konnte: einfache Gerichte aus frischen Zutaten, mit viel Liebe zubereitet.
© Amazonico - Lubina Al Espeto
2010 folgte das „Ten Con Ten“, das erste Restaurant, das Silva gemeinsam mit seiner Frau Marta Seco eröffnete. Der Erfolg war durchschlagend, weitere Konzepte, etwa ein Delikatessengeschäft, folgten. Der größte Wurf gelang dem Ehepaar allerdings 2010 mit dem ersten „Amazónico“ in Madrid: Tropische Pflanzen, üppige Dschungel-Dekoration und dazu eine Speisekarte, auf der exotische und lateinamerikanische Einflüsse auf asiatische und mediterrane Aromen treffen, verwandelten das Lokal schnell zum Hotspot für Foodies. Die saisonale und sorgfältig kuratierte Speisekarte, auf der sich peruanischer Sushi sowie hochwertigster Fisch bzw. Fleisch findet, eroberte die Herzen von Gourmets ebenso schnell wie die Cocktailkarte. Auf ihr sind neben den Klassikern auch Signature Drinks mit Dschungelthema zu finden. Darunter einige, die Trinken mit guten Taten verbinden – so pflanzt Amazónico für jeden „Save the Jungle“ einen Baum im Amazonas.
© beigestellt
2015 taten sich Silva und Seco dann mit der „D.ream Group“ zusammen, um die Amazónico-Expansion voranzutreiben. Ihr erstes Restaurant außerhalb Spaniens war das „Amazónico London“, Dubai folgte kurz darauf; seit diesem April darf sich im historischen Zentrum von Monte Carlo nun das Gebäude der Société des Bains de Mer über ein eigenes „Amazónico“ freuen.
Exportiertes Erfolgskonzept
© James McDonald 2019
Eine der Besonderheiten des monegassischen Ablegers ist die spektakuläre Dachterrasse. Sie ist 945 Quadratmeter groß und selbstverständlich dem Thema entsprechend üppig begrünt. Von diesem Aussichtspunkt genießt man den Blick auf die untergehende Sonne über dem „Goldenen Quartier“ Monte Carlos oder auf den Grand Prix – ohne diese optischen Anhaltspunkte wähnt man sich an den Amazonas versetzt. Das Dinner beginnt mit einer Auswahl hervorragenden Kaviars, mit dem peruanischen Sashimi Hamachi Tiradito oder mit Salaten. Dem folgen Klassiker wie brasilianische Käsebällchen (Pão de Queijo), Froschschenkel mit Mangodressing oder Fleisch vom Grill, entweder als Rib-Eye-, Angus-Skirt-, T-Bone- oder Rumpsteak.
Wenn der Abend langsam endet und die Nacht beginnt, machen sich die Party People auf die Suche nach der Treppe mit dem Leopardenmuster – denn hinter ihr verbirgt sich der Club, in dem von 23 Uhr bis 4 Uhr morgens weitergefeiert wird. Immer mit dabei ist der typische Soundtrack. Dieser ist „elec-tropical“, denn auch hier vereint sich das Beste aus mehreren Welten: Elektronische Tanzmusik, DJ-Sets und Livemusik, die immer auch von ihren tropisch-exotischen Einflüssen lebt – so wie das „Amazónico“ in seiner Gesamtheit.
© Amazonico - Babajito
Amazónico Monte Carlo
Place du Casino, 98000 Monaco
+377 98 06 14 14 - amazonicorestaurant.com
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Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Sommer 2024.