Die 5 eindrucksvollsten Wandertouren für diesen Sommer
Lange galt Wandern als Hobby für Senioren. Das hat sich grundlegend geändert: Ob Genusswanderungen oder Klettertouren – das Marschieren durch die Natur liegt im Trend. Wir stellen die eindrucksvollsten Wandertouren des Sommers vor.
29. Juli 2022
Wandern war lange keine Freizeitbeschäftigung, sondern ein Mittel zum Zweck. Als es noch keine Seilbahnen und Autos gab, war man zwangsläufig viel zu Fuß unterwegs. Erst vor rund 150 Jahren, als die Eisenbahn erfunden wurde, veränderte sich auch unser Blick auf das Gehen – man entschied sich nun bewusst dafür, um die Natur intensiv zu erleben. Mit dem Wachsen der Städte (Stichwort Industrialisierung) stieg auch die Sehnsucht nach einem Wochenende in der freien Natur. 1869 wurde der Deutsche Alpenverein gegründet, ab 1907 wurden auch erste Mädchenwandergruppen ins Leben gerufen. Wandern wurde zum Volkssport.
Hoch hinaus auf der Suche nach der Sommerfrische. © Angela Percival
Als Wandern hip wurde
Bis in die 1980er-Jahre hatte Wandern allerdings das Image einer Beschäftigung für Senioren. Sonderlich cool war es nicht, angeben konnte man damit nur bedingt. Aber wie wir an unserer Mode merken, die sich verstärkt an funktionaler Outdoorkleidung orientiert, begann Ende der 1990er-Jahre ein Umdenken. Wir sehen in unseren Goretex-Klamotten nicht nur fit aus, wir sind es auch. Wir suchen das Outdoorerlebnis, wollen Wind und Wetter erfahren und im Zelt übernachten – back to basics. Der Umweltschutzgedanke mag auch eine Rolle spielen. Spätestens nach der Pandemie hat man gelernt, die Schönheit der Berge zu schätzen.
Still ruht der See: Der Pragser Wildsee ist nicht nur ein begehrtes Bildmotiv bei Reisebloggern, sondern auch ein beliebtes Wanderziel. © Getty Images
Auch der sportliche und gesundheitsfördernde Aspekt des Wanderns wurde längst wiederentdeckt. Und – Stichwort Entschleunigung – Wandern ist eine Freizeitbeschäftigung, die Generationen verbindet. Wer hat nicht schon erlebt, dass 80-Jährige an einem vorbeiziehen? Wandern garantiert Fitness bis ins hohe Alter. Wanderschuhe wiegen heute ein Zehntel der klobigen Monster von einst. Instagram ist voll mit Fotos von hippen Menschen, die alpin und hochalpin unterwegs sind. Und mit dem Web ist es auch leichter, etwas über die eindrucksvollsten Wandertouren zu erfahren.
Die eindrucksvollsten Wandertouren
Berliner Höhenweg
Ganz oben angekommen, genießt man am Berliner Höhenweg eine sagenhafte Aussicht. © Nestex/Shutterstock
Einstieg: Finkenberg im Zillertal (Tirol/Ö)
Dauer: Bis zu 8 Tage
Strecke: 85 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Highlight: Wanderer können sich auf tiefblaue Seen, einfach zu bewältigende Kletterpassagen, beeindruckende Gletscherwelten, urige Hütten und viele geniale Ausblicke freuen.
Seiser Alm
Über diesen Anblick könnte man Gedichte schreiben. © WichitS/Shutterstock
Einstieg: Compatsch (Südtirol/I)
Dauer: 3 Tage
Strecke: 33 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Highlight: 300 Sonnentage zählt die größte Hochalm Europas. Auf der Hüttentour via Schlern, Plattkofel- und Murmeltierhütte geht es an grandiosen Felsformationen vorbei.
Dolomiten Höhenweg 1
Majestätisch ragen die Berge am Alta Via 1 hervor. © MoLarjung/Shutterstock
Einstieg: Pragser Wildsee (Südtirol/I)
Dauer: 8 bis 12 Tage
Strecke: 150 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Leicht, kurzer Klettersteig
Highlight: Eine der schönsten Strecken im Reich der bleichen Berge und der vergleichsweise einfachste Höhenweg in der Gegend. Einen malerischen Wildsee gibt’s gleich zum Start.
Samnaun
Mit der Gondel hoch und oben wandern – so behält man an heißen Tagen einen kühlen Kopf. © Nicole Vollbrecht/Shutterstock
Einstieg: Doppelstockbahn, Samnaun (CH)
Dauer: 4 Stunden
Strecke: 12 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Highlight: Ein einmaliges Bergpanorama, vorbei an eindrucksvollen Gipsdolinen. Das Ziel liegt im (zollfreien) Samnaun, wo eine erstklassige Gastronomie auf hungrige Wanderer wartet.
Lechquellweg
Zur Erfrischung springt man in den See und marschiert dann fleißig weiter. © Anikibi/Shutterstock
Einstieg: Formarinsee (Vorarlberg/Ö)
Dauer: 4,5 Stunden
Strecke: 11,3 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Highlight: Auf dem Weg zum pittoresken Spullersee beeindrucken die unberührte Landschaft, Augenschmeichler aus Pflanzen- und Tierwelt sowie das abwechslungsreiche Gelände.
Text: Karin Cerny, Katharina Florian und Michaela Hessenberger
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Sommer 2022.