Das Haus des Glücks in Tanger: Villa Mabrouka
Die „Villa Mabrouka“, einst das Refugium des ikonischen Modeschöpfers Yves Saint Laurent, lockt als neues Hotel in historische Gemächer.
2. Februar 2024
© Andrew Montgomery
Für den legendären Modedesigner Yves Saint Laurent war Marokko eine Quelle unendlicher Inspiration. Zweimal jährlich reiste er mit seinem Partner Pierre Bergé hierher, um an seinen Haute-Couture-Kollektionen zu arbeiten. 1990 kaufte er die „Villa Mabrouka“ („Haus des Glücks“ auf Deutsch) in Tanger, wo er gemeinsam mit Bergé den Sommer verbrachte. Wie das Haus eines exzentrischen Engländers sollte die neue Villa des Designers – ursprünglich ein modernistisches Haus aus den 1940ern – aussehen. Jeder Raum war mit Chintz und einer eigenen Farbe geschmückt. „Es war, als würde man ein Haus für Figuren aus einem Tennessee-Williams-Stück dekorieren“, sagt der französische Innenarchitekt Jacques Grange über Saint Laurents Vision, für deren Gestaltung er beauftragt wurde. Grange zählt auch Prinzessin Caroline von Monaco, den Modeschöpfer Valentino Garavani und den Starkoch Alain Ducasse zu seinen Klienten. Zuvor hatte er bereits das „Château Gabriel“ des Paars in Benerville-sur-Mer in der Normandie ausgestattet und war eng mit ihnen bekannt.
Ein neuer Look
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2017, neun Jahre nach Saint Laurents Tod, wurde Grange von Bergé beauftragt, das Design der Villa aufzufrischen. Der Chintz kam weg und wurde durch Rattanmöbel und Strohwände ersetzt, anstatt des Meers an bunten Farben verleiht nun eine Palette an Natur- und Erdtönen den Räumen ein luftiges Ambiente. 2019 kaufte schließlich der britische Designer Jasper Conran die „Villa Mabrouka“, um sie in ein luxuriöses Hotel zu verwandeln, nachdem er bereits 2016 Erfolge mit dem „L’Hotel Marrakech“ verbucht hatte. Letztes Jahr öffnete das Refugium endlich seine historischen Türen für die Gäste, die in Saint Laurents ehemaligem „Haus des Glücks“ nächtigen dürfen.
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Für Conran war es wichtig, die ästhetische Integrität seiner Vorgänger zu bewahren. Die Art und Weise, wie Saint Laurent und Bergé die Aufmerksamkeit auf Marokko gelenkt haben, habe er immer geschätzt: „Bei der Arbeit an der ‚Villa Mabrouka‘ habe ich erst erkannt, wie signifikant das Gebäude ist. Es war also weniger ein Design- als vielmehr ein Erhaltungsprojekt.“ Neben den üblichen Verbesserungsarbeiten fügte der Designer eine Handvoll neuer Zimmer und Gartenhütten sowie drei Restaurants, eine Kaffeebar und eine Dachterrasse hinzu.
Zeitlose Eleganz
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Etwas außerhalb von Tangers Kasbah und Medina gelegen, wartet nun eine Oase geschmackvoller Opulenz, blühender Gärten und feinster mediterraner Cuisine. Frischer Fisch und Pasta stehen im Vordergrund, die Dessertkarte ist umfangreich. Die Zimmer und Suiten glänzen mit reduziertem Luxus, kuscheligen Polsterbetten, weißen Landhausmöbeln und frischen Blumen sowie individuellen Details, die das Auge wandern lassen.
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Das absolute Highlight sind aber zweifellos die atemberaubenden Gärten, die Saint Laurent und Bergé Anfang der 1990er errichten ließen. Hier befinden sich nicht nur die Pools, auch neue Schlafzimmer und Pavillons für romantische Abendessen laden zum Träumen ein. Ganz so, wie es sich der Modemeister einst erdacht hatte.
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Villa Mabrouka
Sidi Bouknadel 1, 90000 Tanger, Marokko
Tel.: +212 80 852 6436
Web: villamabrouka.com
Preis: Suiten ab € 324.,- pro Nacht, 3 Nächte Mindestaufenthalt
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Herbst 2023.