Wie diese vier Köchinnen die Gastro-Szene revolutionieren
Diese Frauen zählen zu den besten Köchinnen der Welt, sind Role-Models und punkten mit innovativen Ideen.
22. Januar 2023
Alain Ducasse, René Redzepi, Joel Robuchon – die Spitzen der Spitzengastronomie waren lange Zeit durchaus männlich geprägt. Langsam, aber sicher zieht die Frauenwelt nach. Immer mehr Köchinnen behaupten sich ganz oben. Oder sind am Weg dahin. Die meisten von ihnen streben aber nicht nur nach gastronomischer Exzellenz. Zu den besten Köchinnen der Welt zu zählen, ist ihnen oft gar nicht so wichtig. Sie wollen die (Gastro-)Welt verändern.
Leonor Espinosa, Leo
Leonor Espinosa © Agencia Creativa Vishop
Was passiert, wenn man die Zutaten Kolumbiens mit den Techniken der Haute Cuisine kombiniert, zeigt Espinosa in ihrem Lokal "Leo". Sie hat viele Jahre damit zugebracht, Vieh zu züchten und Gemüse zu ernten. Das spiegelt sich bis heute in ihrer Kochkunst wider. Nach einem Jahrzehnt in einer Werbeagentur, begann Espinosa mit 35 ihre Karriere als Köchin. Im "Leo" serviert sie gemeinsam mit ihrer Tochter nachhaltige und abwechslungsreiche Kost, die auf die Schätze des Landes zurückgreift. 90 Prozent der Zutaten stammen aus schwer zugänglichen Regionen. Sie sind selten und daher eher unbekannt. 2022 gab es dafür die Auszeichnung als "World's Best Female Chef".
Restaurante Leo
Cl. 65 Bis #4-23, Bogotá, Kolumbien
Web: restauranteleo.com
Tel.: +57 317 6616866
Debora Fadul, Diacá
Debora Fadul © World's 50 Best
Geboren und aufgewachsen in Guatemala, ist es Debora Fadul wichtig, auch in der Küche ihre Verbindung zum eigenen Land zum Ausdruck zu bringen. Der Name ihres Lokals in Guatemala Stadt bedeutet übersetzt "von hier", die Zutaten sind dementsprechend endemischer Natur. Sie kommen von kleinen Produzenten aus dem ganzen Land. Ihre Küche bezeichnet Fadul als "esoterisch". Sie ermöglicht Gästen unvergessliche Momente und ist sicher: Der Grund, weshalb sie das Diacá lieben, sind die mit viel Liebe erzeugten Zutaten und Gerichte. Im letzten Jahr erhielt sie für ihre nachhaltige Küche den "Flor de Caña Sustainable Restaurant Award". Zudem gelang ihm das Debüt auf der "Latin America's 50 Best Restaurants" Liste.
Diacá
Via 6, 3-56 Edificio OEG, nivel atelier, Cdad. de Guatemala, Guatemala
Web: yocomoguate.com
Tel.: +502 4007 8164
Salam Dakkak, Bait Maryam
Bait Maryam, Dubai © World's 50 Best Restaurants
Was mit einer kleinen Rezeptsammlung begann, ist heute eines der beliebtesten Restaurants Dubai: das Bait Maryam. Es darf sich nicht nur über eine Empfehlung im Guide Michelin freuen. Seine Co-Inhaberin und Köchin Salam Dakkak wurde zudem erst kürzlich zur "Best Female Chef 2023" im Mittleren Osten und Nordafrika gekürt. Geboren in Palästina, aufgewachsen in Jordanien, gelebt in Saudi Arabien und in den USA und schließlich in Dubai gelandet, eröffnete sie 2017 das Bait Maryam. Übersetzt bedeutet "Bait" soviel wie "Zuhause". Und Maryam ist der Name ihrer Mutter. Tatsächlich fühlt man sich in ihrem Lokal wie zuhause bei Mama. Die Küche ist levantinisch, die Rezepte sind über Generationen vererbt.
Bait Maryam
Cluster D - Jumeirah Lake Towers - Dubai - Vereinigte Arabische Emirate
Web: baitmaryam.com
Tel.: +971 800 627926
Wawira Njiru, Food For Education
Wawira Njiru © World's 50 Best Restaurants
Sie ist zwar keine Spitzenköchin. Schon gar nicht eine der besten Köchinnen der Welt. Das macht Wawira Njiru immer wieder selbst klar. Aber sie ist dennoch eine Ikone. Denn während ihres Studiums in Australien beschloss die Kenianerin, für ein paar Freunde zu kochen. Ihr Ziel: ein bisschen Geld für die ärmsten der Schulkinder daheim zu sammeln. Das Projekt nahm zunächst kaum mehr als 1.000 US-Dollar ein. Doch 10 Jahre später beschäftigte ihr Social Enterprise "Food For Education" bereits 200 Menschen. Sie versorgen 40.000 Kinder in 41 Schulen Nariobis, Mombasas und Kiambus. Die Vereinten Nationen machten sie 2021 zur "Person des Jahres". Und der "Icon Award" von "World's 50 Best" war ihr letztes Jahr auch sicher.