Barcelona: Der Kulinarische Reichtum Kataloniens
Spaniens zweitgrößte Stadt ist nicht nur die Hauptstadt Kataloniens – und damit einer landwirtschaftlich und kulinarisch besonders produktiven Region – sondern auch eine Metropole, die Menschen und Küchenstile aus aller Welt anzieht.
16. Mai 2024
Xeixa © beigestellt
Die beliebteste Attraktion in Barcelona für Foodies ist sicher die mythische Markthalle La Boquerìa, die zu den schönsten Europas zählt. Allerdings ist das Touristengedränge inzwischen so groß, dass Gruppen über 15 Personen nicht gleichzeitig hineindürfen. Will man den Touristenhorden entwischen, empfiehlt sich ein Ausweichen auf eine andere Markthalle.
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Nämlich die vor Kurzem renovierte Sant Antoni. Auch hierbei handelt es sich um eine eindrucksvolle Metallstruktur im flamboyanten Jugendstil aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Und auch hier gehen die Marktstände über mit Lebensmitteln, die für den kulinarischen Reichtum Kataloniens stehen.
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Eine Köchin, die sich mit regionalen Produkten versorgt und diese auf ganz persönliche Art verarbeitet, ist die aus China stammende Tan Jin. In ihrem kleinen, schlichten und erst im Vorjahr eröffneten Lokal „Mikan“ serviert sie Tapas aus lokalen Zutaten, asiatisch neu interpretiert. Darunter ein knusprig paniertes Katsu vom iberischen Schweinsfilet oder Glasnudelsalat mit Soja und scharfem Olivenöl. Dazu gibt’s trendige, naturnah erzeugte Weine, Bento-Boxen – und großen Andrang von Einheimischen.
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Gleichfalls erst im Vorjahr eröffnete das Restaurant „Xeixa“ der aus Valencia stammenden Küchenchefin Sara Valls. Das Lokal befindet sich in einem prachtvollen Gebäude im Gotischen Viertel, also dem ältesten Viertel Barcelonas, und diente einst als jenes Bordell, das den Maler Pablo Picasso zu seinem berühmten Bild „Les Demoiselles d’Avignon“ inspirierte.
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In einem Holzofen bereitet die Köchin die meisten der klassischen, zum Teil vergessenen katalanischen Gerichte zu, die sie mit Einfallsreichtum und Inspiration ins Jetzt holt, wie etwa die Calamares a la bruta – Tintenfische, die Valls mit Blutwurst und der scharfen Mettwurst Sobrasada kombiniert.
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Und noch ein Lokal eröffnete im Vorjahr: das angesagte und bislang nahezu touristenfreie „Colmado Wilmot“ des Küchenchefs Eugeni de Diego. De Diego hat viele Jahre an der Seite Ferran Adriàs im mythischen Restaurant „El Bulli“ gekocht, setzt hier aber nicht auf die sogenannte Molekularküche früherer Zeiten, sondern auf exzellente Grundzutaten, die vor Ort genossen oder mitgenommen werden können.
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Bereits Kultstatus genießen etwa die erstaunlichen Kalbskutteln, die der Küchenchef mit einer saftigen Tortilla kombiniert. Besonders erfreulich ist, dass viele der Gerichte im „Colmado Wilmot“ zum Teilen gedacht sind beziehungsweise als halbe Portionen bestellt werden können – und man sich dieserart durch eine Fülle an spanischen Delikatessen kosten kann.
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Frühling 2024.