Auf Reisen mit Nicole Kidman
In Honolulu geboren, in Sydney aufgewachsen und in Hollywood Karriere gemacht: Die australische Oscarpreisträgerin Nicole Kidman ist eine Kosmopolitin wie aus dem Bilderbuch. Reisen ist für sie nicht nur Teil des Jobs, sondern auch der Bildung.
28. November 2024
Reisen hat mir ein einfühlsames Herz und einen Zugang zum Leben der Menschen gegeben, den ich sonst nie bekommen hätte“, erklärte Nicole Kidman jüngst dem amerikanischen Magazin L’Officiel – „ich glaube nicht, dass es gut ist, nur in seiner eigenen kleinen Welt zu leben“. Davon ist der Hollywoodstar jedenfalls meilenweit entfernt: Kidman wurde 1967 in Honolulu geboren, ihr hawaiianischer Name lautet Hokulani. Ihr Vater, ein Psychologe und Biochemiker, forschte anschließend in Washington, D. C., bevor die Familie 1970 ins heimatliche Australien zog.
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Kidmans Mutter, eine Krankenschwester, und ihr Vater förderten von klein auf eine weltoffene Erziehung: „Ich wurde erzogen, immer danach zu streben, zu verstehen, zu lernen und verschiedene Perspektiven zu sehen. Wahrscheinlich reise ich deshalb so viel. Dadurch verstehe ich besser, wie Menschen ihr Land im Verhältnis zur übrigen Welt sehen.“
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Besonders ihre Zeit in Marokko, während der Dreharbeiten zu Werner Herzogs Film „Queen of the Desert“, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Es war alles so prächtig und überwältigend: die Wüstensonne, die Kamele, die Souks, die Zelte, in denen wir genächtigt haben; vor allem aber die Gastfreundlichkeit der Menschen und dieser soziale Zusammenhalt, von dem wir in dieser technologiegetriebenen Welt so wenig haben.“
Von Kaschmir bis zum Himalaya
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Nicole Kidmans Leidenschaft zum Globetrotten begann schon früh – so reiste sie etwa bereits mit 17 erstmals nach Indien, und seitdem besucht sie das Land immer wieder. „Ich habe Goa und Rajasthan besucht und in Udaipur Szenen für den Film ‚The Eighth Wonder‘ gedreht.“ Sie wünscht sich aber, noch weitere Teile Indiens zu erkunden: „Ich möchte Kaschmir sehen, weiß aber nicht, wie sicher das ist; weiters Kerala – und mit dem Rucksack zum Himalaya.“ Vom Berg in die Wüste: Auch Afrika ist für die 57-Jährige noch nicht abgehakt, ganz im Gegenteil: Auf ihrer Bucketlist steht ganz oben, auf Safari zu gehen.
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Viele einmalige Abenteuer verdankt Kidman dabei ihren vielen verschiedenen Filmen und Rollen. „Ich bin mitten im Winter mit Lars von Trier durch die Wälder Schwedens gewandert (für „Dogville“, 2003, Anm.), ich war auf den Mourne Mountains in Nordirland im Wikingeroutfit bei extremen Bedingungen, eisiger Kälte und überall war Schlamm (für „The Northman“, 2022, Anm.) und ich war in Thailand in den Tiefen des Waldes, wo während des Zweiten Weltkriegs Kriegsgefangene festgehalten wurden (für „The Railway Man“ 2013, Anm.). Wie hätte ich das sonst erlebt?“
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So beeindruckend ihre Erlebnisse sind, so beeindruckend ist auch ihre Karriere. Zu den zahlreichen Auszeichnungen der charmanten Schauspielerin zählen unter anderem ein Oscar, ein BAFTA Award, sechs Golden Globes und zwei Emmy Awards. Heuer wurde sie als erste australische Schauspielerin mit dem AFI Life Achievement Award ausgezeichnet. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist Kidman seit 1994 Sonderbotschafterin für Unicef und seit 2006 für Unifem, wo sie sich besonders für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzt.
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Kidman, die in den 90ern mit Tom Cruise verheiratet war, lebt mit ihrem Ehemann, dem Countrymusiker Keith Urban, und ihren beiden Töchtern in Sydney, Nashville und New York, obgleich sie ja nur selten zu Hause ist. Auch deshalb nimmt sie, so gut es geht, immer ihre Töchter Sunday Rose (16) und Faith Margaret (13) mit, die ihre Reiseleidenschaft teilen: „Meine Kinder behaupten sogar, dass sie mehr Stempel in ihrem Reisepass haben als die meisten Menschen, die über achtzig sind.“ Kein Wunder bei dieser Mutter.
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Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Herbst 2024.