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4 unschlagbare Gründe, um eine Reise nach Kapstadt zu planen

An der Südspitze Afrikas treffen zeitgenössische Kunst und prachtvolle, ­üppige Natur aufeinander, Besucher wählen zwischen aufregenden ­Restaurants und feinen Hotels. Warum sich genau jetzt eine Reise nach Kapstadt lohnt.

10. Januar 2025


1. Naturkulisse

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Beim Landeanflug sieht man ihn schon prominent: den Tafelberg, Kapstadts bekanntestes Wahrzeichen. In seinem Schatten transformiert sich die „Mother City“ – wie die Süd­afrikaner die Fünf-Millionen-Metropole nennen – seit Jahren zu einem touristischen Hotspot: Erstklassige Hotels und fantastische Restaurants ergänzen sich mit beein­druckenden Museen. Das milde Klima lockt Mitteleuropäer genauso wie die Aussicht auf eine Fernreise ohne Jetlag, ­hinzu kommt ein abwechslungsreiches Umland von den ­Winelands bis zum Kap der Guten Hoffnung.

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2. Kunst und Design

Bereits 2014 durfte Kapstadt ein Jahr lang den Titel „Design-Hauptstadt der Welt“ tragen. Vor allem die Kunstbranche hat es verstanden, dieses Momentum zu nutzen: Zeitgenössische Galerien machten rund um die Bree Street auf, Guerillakunst konkurrierte mit hochtrabenden Museumsplänen. Im September 2017 eröffnete in einem umgebauten Getreidesilo am Hafen das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, kurz: Mocaa. Jochen Zeitz, der frühere Puma-Chef, stiftete seine Sammlung dem Museum, das sich von diesem Grundstock aus nun um seine eigenen Akquisen kümmern soll. Es ist die bislang größte Plattform zeitgenössischer Kunst des Kontinents: Auf sieben Etagen mit 6500 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt es unter anderem Künstler aus Benin, Kenia, Südafrika, aber auch aus der Diaspora zu sehen.

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Gleich darüber, in einem modernen Glasaufbau, bietet das „Silo Hotel“ seinen Gästen einen Blick in die Privatsammlung der Besitzerin Liz Biden. Bildhauer wie den Kenianer Cyrus Kabiru mit seinen fantasievollen „Freak­masken“ findet man in diesem Luxushotel genauso wie im Museum. Das ebenso exklusive „Ellerman House“, ein Boutiquehotel in einer Villa über dem Meer, hat eine der besten Sammlungen südafrikanischer Kunst, von älteren Kolonialgemälden bis hin zu knalliger Pop-Art. Ein eigener Art Guide führt Gäste durchs Haus, gelegentlich organisiert das Hotel auch Touren für auswärtige Reisende.

Ganz zeitgemäß entwickelt sich das Viertel Woodstock. Bis vor einigen Jahren galt es noch als marode und gefährlich; nur einige Hundert Meter vom alten Fort der Holländer entfernt lebten hier schwarze Familien, die zu viele Stunden für zu wenig Lohn arbeiteten. Die viktorianischen Zwei­geschosser verfielen, Gangs trieben in den Gassen ihr Unwesen, ehemalige Manufakturen bröckelten dem Untergang entgegen. Nun bemalen Street-Art-Künstler die Fassaden, aber mit lokalen Einflüssen – so prangen Nashörner an Häuserwänden, schauen indigene Gesichter auf Passanten.

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3. Innovative Restaurants und Cafés

Begonnen hat die Wiedergeburt vor ein paar Jahren mit der Renovierung der Old Biscuit Mill. Die alte Keksfabrik besteht aus mehreren roten Ziegelsteinbauten, in denen Einrichtungsläden und Designershops eingezogen sind. Wo früher Getreide im Silo lagerte, hat sich in der obersten Etage der „Pot Luck Club“ einquartiert – ein exklusives Tapas-Restaurant mit Rundumblick auf Stadt und Atlantik. Am Samstag, wenn der große Neighbourgoods Market auf dem Gelände stattfindet, füllen die Einheimischen den Hof. ­Wochentags ist es hingegen ruhiger, Reisende haben dann mehr Muße, nach Schnäppchen zu gucken. Allerdings ist es hier hochpreisiger als in der großen Shoppingmall an der Waterfront, wo viele Ketten ihre Niederlassungen haben – und die Erwartungshaltung an den Kunden ist in der Mill, nun ja, höher: Der Barista in der schicken Kaffeebar „Espresso Lab“ besteht darauf, dass man keinen Zucker in den Espresso schüttet; das gehöre sich einfach nicht für diese tolle kolumbianische Röstung.

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Wer sich nach Ritualen der alten Schule sehnt, findet im „Mount Nelson“ sein Glück – der Afternoon High Tea im Fünf-Sterne-Haus der Belmond-Gruppe ist selbst für Capetownians eine Entschuldigung zur Völlerei: Zu Tee, Scones und Gebäck setzt man sich auf den Rasen und tut so, als befände man sich noch im viktorianischen Empire.

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4. Abwechslungsreiche Ausflüge

Für einen Tagesausflug lohnen sich hübsch renovierte Orte in der Weinregion: Franschhoek, Stellenbosch – oder „Babylonstoren“, eine aufwendig renovierte Farm etwa 45 Minuten außerhalb des Zentrums. Dem Gelände mangelt es nicht an Superlativen: Auf einem mehr als 200 Hektar großen Stück Land wird jegliches Obst und Gemüse angebaut, das unter der Sonne Südafrikas gedeiht; Pflaumen, Pfirsiche, Kürbisse, Kaktusfeigen, Spargel, Oliven, Äpfel, Zucchini, ­alles in endlosen Reihen oder Beeten gepflanzt. Es gibt einen riesigen Weinkeller, drei Restaurants, ein Spa, einen sehr ­beliebten Hofladen und ein angeschlossenes Hotel mit luxuriösen Cottages. „Babylonstoren“ ist ein Vergnügungspark im wörtlichen Sinne – so etwas wie eine ständige Leistungsschau der südafrikanischen Landwirtschaft, eingebettet in koloniale Architektur und kuratierte Gärten.

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An der östlich gelegenen Küste, hinter der Walker Bay, empfiehlt sich ein Abstecher nach „Grootbos“ – ein 2759 Hektar großes Botanikparadies, in dem strikter Naturschutz und sanfter Tourismus eine gleichbedeutende Rolle spielen. Während anderswo im Land Urlauber nach Giraffen und Löwen Ausschau halten, konzentrieren sich „Grootbos“-­Besucher auf den Fynbos – der feine Busch, wie die Hol­länder die Vegetation tauften, gehört zu den botanischen Wundern der Welt. Er ist eine von sechs Florenreichen (Regionen mit einer ­eigenständigen Vegetation) und kommt nur in einem 100 bis 200 Kilometer breiten Küstenstreifen an der Südwestspitze Afrikas vor.

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Auf „Blumensafaris“ entdecken Gäste des Hotels diese einzigartige Flora: Vom Jeep aus lernen sie verrückte ­Kräuter und verwachsene Bäume kennen, sie riechen an Blüten und können im frisch eröffneten „Forest Spa“ unter Milkwood-Bäumen entspannen. Abends sitzen alle zusammen im hauseigenen Restaurant, schauen durch die deckenhohen Panoramafenster auf die untergehende Sonne über dem Meer – und wünschen sich, dass diese Reise nie zu Ende geht. 

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2024/25.

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