Wie man Handwerk und Tradition in Südtirol aufrecht erhält
Am besten schmeckt es, wenn alte Traditionen wiederentdeckt und gepflegt werden. Südtirol setzt auf hochwertige Produzenten, denen der Respekt vor der Umwelt und den Tieren genauso wichtig ist wie ihr fertiges Ergebnis – dem man dann auch anmerkt, mit wie viel Liebe es hergestellt wurde.
28. Oktober 2024
Michaela Hafner, Terlan: Apfelbotschafterin
© IDM/Südtiroler Apfelkonsortium/Patrick Schwienbacher
300 Tage Sonne im Jahr: Das freut nicht nur die Touristen, sondern auch die Äpfel, die in Südtirol wachsen wie im Paradies. Im Jahr 2000 wurde das Südtiroler Apfelkonsortium gegründet, das mehr als 6000 Obstbauern vertritt. Michaela Hafner aus Terlan ist eine der zahlreichen Apfelbotschafter der Region. Bei einer Führung staunt man, was man alles nicht wusste über die vitaminreiche und kalorienarme Baumfrucht, die schon in der Bibel alle verrückt gemacht hat.
Hannes Schwienbacher, St. Walburg in Ulten: Bäckermeister
© IDM Südtirol-Alto Adige/Armin Huber
Schon als Bub war Hannes Schwienbacher begeistert von der Getreidemühle, die seine Mutter angeschafft hatte, um Vollkornbrot zu backen. Konventionelles Brot kam fortan für ihn nicht mehr auf den Tisch. Rund 70 Brotsorten bietet er mittlerweile in seiner Bäckerei an, darunter auch Schüttelbrot. Der Geschmack gibt ihm recht: Die Qualität seiner Rohstoffe und die Erfahrungswerte sorgen für Backwaren, für die man gern früh aufsteht.
Dachmarke „Roter Hahn“: Tradition und Trend
© Frieder Blickle fuer Suedtiroler Bauernbund, Roter Hahn
Nicht nur zu Weihnachten werden uralte Traditionen hochgehalten. Auf Südtirols Bauernhöfen wurde seit jeher geschnitzt, gefilzt, gewebt, gedrechselt und geflochten – und die Techniken wurden über Generationen weitergegeben. Jedes Stück ist ein Unikat. Von traditionell bis trendig findet man bei Roter Hahn perfekte Geschenke für jede Gelegenheit. Und manche der Betriebe kann man auch besuchen, um den Arbeitenden über die Schulter zu schauen.
Team Dr. Joseph, Bruneck: Körperprodukte
© beigestellt
Naturkosmetik boomt, denn wir wollen unserer Haut so wenig wie möglich an schädlicher Chemie zumuten. Vegan, natürlich, hautfreundlich und reich an biotechnologischen Inhaltsstoffen arbeitet der Südtiroler Pionier Team Dr. Joseph, der seit 40 Jahren gemeinsam mit Hautexperten und Biologen kooperiert. „Die Natur ist das intelligenteste Hightech-Labor der Welt“, sagt Gründer Joseph Franz über seine breite Produktpalette.
Anna Pfeifer, Deutschnofen: Jungbäuerin
© Armin Huber
Die Jungbäuerin Anna Pfeifer bewirtschaftet den elterlichen Hof mit 15 Kühen. Sie ist stolz darauf, dass sie Traditionen täglich lebt. Eine alte Holztür führt in den Stall, Anna kennt die Persönlichkeit jeder Kuh, die sie täglich füttert. Wolke, die am Foto zu sehen ist, ist ihre Lieblingskuh. Rund 20 Liter Milch geben die Tiere am Tag, anderswo sind es 40. Aber man setzt bewusst auf Qualität und Tierwohl. Anna hat Landwirtschaft und Umweltmanagement studiert, am Job liebt sie, dass er so abwechslungsreich ist.
Martin Gojer, Bozen: Winzer
© mauritius images / Udo Bernhart
Das Angebot an Naturweinen wächst. Trotzdem hat das kleine Weingut Pranzegg eine Fangemeinde, die weit über die Region hinausgeht. Martin Gojers Weine sind wilder und aufregender als die seiner weltweiten Konkurrenz. Man merkt, dass ein Individualist am Werk ist, der sich etwas traut. Seine Weine haben Charakterstärke, die gut zu ihrem Schöpfer passt, der ja auch keine Kompromisse eingeht.
Karoline Kuenrath, Glurns: Metzgerin
© IDM Südtirol, Armin Huber
Karoline Kuenrath ist Speckexpertin. Ihr Familienbetrieb besteht in dritter Generation, auch heute arbeiten ihre Eltern noch in der hauseigenen Metzgerei. Der Südtiroler Speck ist eine besondere Delikatesse, der traditionsreich produziert wird. Mit Gewürzen wie Wacholder, Lorbeer, Salz und Pfeffer versetzt, hängen die Hammen einige Tage im aromatischen Rauch, um ihren typischen Geschmack zu bekommen.
Schneiderhof, Durnholz: Biospeck und Käse
© IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Ferrigato
Produkte direkt von qualitätsgeprüften Bauern der Region: Unter der Dachmarke „Roter Hahn“ hat der Südtiroler Bauernbund 1998 ein Label erfunden, um kleinstrukturierten Betrieben zu helfen und bäuerliche Kultur zu ermöglichen. Das Angebot reicht von hochwertigem Biospeck über Käse bis zu Fruchtsäften und regionalem Wein. Es gibt auch Kochkurse. So lebt der Urlaub daheim kulinarisch weiter.
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Südtirol Spezial 2024.