Ask a Medical Expert: Das Lanserhof-Team über gesunden Genuss
Nahrung ist der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben. Welch heilende Kräfte eine ausgewogene Ernährungsweise freisetzen kann, verrät das „Lanserhof“-Team.
14. März 2024
„An apple a day keeps the doctor away“, sagt der Volksmund – doch wie sehen das Katharina Sandtner, Ärztliche Direktorin im „Lanserhof Lans“, und Salla Schmilewski, Ökotrophologin auf dem „Lanserhof Sylt“? Wir haben mit den beiden Fixsternen im Lanserhof-Team über gesunde Ernährungsweisen gesprochen.
Kann man sich auch mit gesunden Lebensmitteln ungesund ernähren?
Ja. In der Prävention geht es auch darum, wie und vor allem wann – sprich: zu welcher Tageszeit – wir unsere gesunden Lebensmittel zu uns nehmen. Wenn wir versuchen, folgende Punkte bestmöglich einzuhalten, sind wir auf einem sehr guten Weg: Nach 16 Uhr kein Obst und keine Rohkost mehr. Unsere Verdauungsleistung läuft am späten Nachmittag und Abend nicht mehr auf Hochtouren und kann schwer verdauliche Lebensmittel, zu denen auch Salat, Nüsse oder große Mengen Hülsenfrüchte gehören, nicht mehr adäquat verdauen. Dies führt häufig zu starker Gasbildung und Unwohlsein im Darm und kann die Leber belasten.
Was sind die größten Ernährungsirrtümer beziehungsweise Ernährungsmissverständnisse?
• „Rohkost ist am besten“ – das stimmt nicht. Gerade wenn wir viel sitzen und nicht richtig und ausreichend kauen und die Nahrung nicht einspeicheln, kommt es häufig zu vermehrter Gasbildung und Völlegefühl. Oft haben Menschen eine eher schwache Verdauungsleistung und einen sensiblen Darm, da ist Rohkost kontraindiziert. Schonend gegartes Gemüse sollte bevorzugt werden.
• „Kartoffeln machen dick“ – auch dies ist ein Irrtum. Zubereitet als Pellkartoffeln oder Ofenkartoffeln sind sie eine tolle, sättigende und vor allem basische Beilage zum Gemüse. Es geht hier also um die Zubereitungsart. In Kombination mit viel Fett, etwa als Bratkartoffeln, können Kartoffeln aber Übergewicht fördern.
• „Braune Eier sind gesünder als weiße Eier“ – auch das ist nicht richtig. Es kommt lediglich auf die Hühnerrasse an, ob die Eierschale braun, weiß oder vielleicht sogar grünlich ist.
• „Viele Mahlzeiten über den Tag verteilt essen“ – diese Empfehlung kann zwar bei Kindern oder Kranken indiziert sein, bei Erwachsenen kann das aber eine Überlastung hervorrufen, indem die Verdauungsvorgänge nie zur Ruhe kommen.
Intervallfasten ist in aller Munde – zu Recht?
Das Intervallfasten, etwa das 16-zu-8-Fasten, hat zu Recht einen Hype erlangt, denn es bringt tatsächlich viele Vorteile mit sich, besonders wenn wir das Abendessen weglassen. Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Nahrungsverzicht das Risiko für chronische Krankheiten senken kann – dazu zählen Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Krankheiten, neurologische Krankheiten und Krebs.
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Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2023/24.