Das sind die außergewöhnlichsten Osterbräuche der Welt
Von Eiertrölen bis hin zu fliegenden Osterglocken
2. April 2021
Ostern ist jedes Jahr aufs Neue ein schöner Anlass, Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Fast überall begleitet das Osterfest dabei eine Fülle an Traditionen und Bräuchen. Wie so oft gilt: andere Länder, andere Sitten. Die Kommunikationsexperten von Wilde & Partner haben genau hingeschaut und eine Liste der außergewöhnlichsten Osterbräuche zusammengestellt.
Österreich, Zell am See-Kaprun: Selbstgebackene Osterflecken
Wir in Österreich haben eine leckere Tradition für das Osterfest: in Zell am See-Kaprun, Salzburg, den „Osterfleck“ zum Beispiel. Bei dieser süßen Variante des Osterbrotes handelt es sich um eine Art Milchbrot bzw. Germbrot, das traditionell von Hand geformt wird. Gefärbte Ostereier dürfen natürlich nicht fehlen. Ein Tipp für einen besonderen Effekt: Zwiebelschalen sorgen für eine dunkle Färbung der Eier. Durch Kräuter, die zwischen Ei und Zwiebelschale als Schablone dienen, entstehen besonders schöne Muster.
Frankreich: Fliegende Osterglocken
Wer die Ostertage in Frankreich verbringt, wartet vergeblich auf den Osterhasen. Denn hier stehen die Fliegenden Osterglocken als Symbol des christlichen Festes im Mittelpunkt. „Die Osterglocken haben eine besondere Bedeutung“, weiß die lokale Reiseexpertin Christiana von Evaneos, dem Online-Marktplatz für Individualreisen. „Die läutenden Kirchenglocken machen sich am Karfreitag auf die Reise nach Rom und verteilen bei ihrem Rückflug Süßigkeiten für die Kinder, die diese dann Ostersonntag suchen.“
Schweiz, Andermatt: „Zwänzgerle“
Der Osterbrauch „Zwänzgerle“ kommt ursprünglich aus Zürich, hat aber auch in der Region rund um das Schweizer Bergdorf Andermatt seine Fans, wie Andreas Meier, General Manager des dortigen Radisson Blu Hotel Reussen, verrät. Bei diesem Spektakel geht es darum, 20-Rappen-Stücke so auf die von den Kindern entgegengehaltenen Eier zu werfen, dass die Münzen darin stecken bleiben. Gelingt das, erhält der Werfer das Ei mitsamt dem Geldstück. Ein fast unmögliches Unterfangen, zur Freude der Kleinen: Jede Münze, die zu Boden fällt, gehört ihnen. Auch sonst ist in Andermatt in der Zeit rund um Ostern alles auf Familien ausgerichtet, mit Ziegentrekking-Touren, Bauernhöfen zum Besuchen und besonderen Packages im kinderfreundlichen Radisson Blu Hotel Reussen.
Schweiz, Graubünden: Eiertrölen
Eine beinahe vergessene Tradition kennen die Graubünden-Experten der größten Alpenbahn der Schweiz, der Rhätischen Bahn. Beim lustigen Brauch des sogenannten Eiertrölen kommt es auf die Schale an: Das stärkste Ei gewinnt. Nach dem Ostergottesdienst treffen sich die Einwohner auf einer steilen Wiese. Hier rollt jeder sein Ei den Hang hinunter. Wenn ein Ei kaputtgeht, scheidet es aus. Im Bergort Pontresina am Berninapass findet die Suche nach dem Siegerei bis heute statt. Als Eierbahn dient das Sonnenplateau Crast'Ota oberhalb der Ortschaft.
Spanien, Mallorca: Prächtige Prozessionen
Die Karwoche heißt auf Mallorca Semana Santa – wörtlich übersetzt die Heilige Woche. Schon anhand der Namensgebung lässt sich ablesen, welch hohen Stellenwert Ostern auf der Baleareninsel einnimmt. Der Mallorca-Experte fincallorca.de gibt einen Einblick in das Highlight der Semana Santa: die große Blutprozession am Gründonnerstag. Dazu kommen in Palma de Mallorca alle religiösen Bruderschaften der Insel zusammen. Kettenrasseln, Trommeln und Peitschenschläge bilden die Atmosphäre für den beeindruckenden Umzug. Schon seit dem 16. Jahrhundert ziehen die Bruderschaften als vermummte Büßer mit spitzen Kapuzen und bodenlangen Kutten durch die Altstadt.
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