Enrico Buonocore - 3
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GourmetInsiderPortrait

Der Seafood-King: Enrico Buonocores

Schnell wurde Enrico Buonocores erste „Langosteria“ in Mailand zur Top Adresse. Jetzt feiert er die Eröffnung seines siebten Lokals: mitten im Skigebiet St. Moritz.

7. Juli 2023


Enrico

© TOMMYILAI

Das „Chesa Chantarella“ ist ein typisches Alpenchalet mit großer Holzterrasse nahe den berühmten Skipisten der Corviglia. Hier trudelt seit Neuestem die Crème de la Crème per Ski, in der Seilbahn oder – eingehüllt in kuschelige Pelzdecken – mit der Pferdekutsche ein. Bei Sonnenschein und magischem Alpen-Panoramablick wollen sie die neue „Langosteria“ des Mailänder Spitzenkochs Enrico Buonocore erleben. Der Name des Restaurants ist Programm: Er ist ein Kunstwort aus Langustine und dem italienischen Gasthaus, der Osteria. Dementsprechend paart Buonocore die Elemente der klassischen französischen Brasserie – frischesten Fisch und großzügige Seafood Platters – mit der Geselligkeit und den Gerichten aus italienischen Gasthäusern. Zuvor zählte die „Langosteria“ schon sechs Standorte in Mailand, Paraggi bei Portofino und im Pariser Luxushotel „Cheval Blanc“, nun gibt es auch das Chalet inmitten des Corviglia-Skigebiets in St. Moritz.

Langosta

© 2020brambilla Serrani

Herr Buonocore, wie schaffen Sie es, dass jedes Ihrer Lokale zum sofortigen It-Place wird?
Wir sind nicht einfach nur ein Ort zum Essen, „Langosteria“ ist ein Lifestyle. In St. Moritz zum Beispiel kommen die Leute nicht für einen schnellen Lunch, um dann rasch wieder zurück auf die Piste zu eilen. Bei uns kommen sie an, bestellen erst mal eine Flasche Champagner, dazu rohen Fisch, Austern, Langusten, Königskrabben, blauen Hummer – und sie verweilen bei uns. 

Wieso bleiben die Menschen bei Ihnen so gerne? Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Meine erste Zutat ist immer gutes Essen – frischeste Zutaten und exzellente Zubereitung –, danach die Dekoration und das Design des Restaurants. Hier sind mir qualitativ hochwertige Materialien und Möbel wichtig, wobei sich keines unserer Restaurants ähnelt. Die „Langosteria“ im „Cheval Blanc“ in Paris hat zum Beispiel einen ganz anderen Look als die in Portofino. Drittens das Timing: Das Essen muss zum richtigen Zeitpunkt an den Tisch kommen, sodass ein Rhythmus entsteht. Das ist besonders wichtig, wenn man Essen in einer Gruppe teilt, wie es bei uns oft der Fall ist.

Seafood

© TOMMYILAI

Geteilt werden in der „Langosteria“ vor allem die riesigen Meeresfrüchteplatten und Ihre legendären Fischgerichte. Wie haben Sie sich darauf spezialisiert?
Ich habe festgestellt, dass Menschen sehr gerne Fisch in Restaurants essen, weil die Zubereitung zu Hause kompliziert sein kann. Irgendwann habe ich mich darauf fokussiert und es mir zur Aufgabe gemacht, das beste Seafood auf der ganzen Welt ausfindig zu machen.

Eine Mission, für die Sie viel unterwegs sein müssen …
Absolut. Das war auch immer meine Inspiration – von Anfang an. Ohne meine vielen Reisen gäbe es heute keine „Langosteria“.

Gibt es eine Reise, die Sie besonders beeinflusst hat?
Ein Trip nach Boston: Ich stand im Hafen und sah ein Boot anlegen. Ein Fischer lud riesige Königskrabben von Bord und ich verfolgte ihn bis zum Restaurant. Dort aß ich meine ersten King Crab Legs. Das war 2008 und ich entschied: Königskrabben müssen in der „Langosteria“ auf die Karte! Zu dem Zeitpunkt gab es noch weit und breit keine Lieferanten dafür, aber ich hatte meinen soeben gefunden. Und bis heute arbeite ich mit dem Fischer von damals zusammen.

© 2020 brambilla Serrani

Sie haben mit St. Moritz nach Paris und Portofino nun einen weiteren touristischen Hotspot erobert. Was ist die DNA dieser Lokale?
In Portofino liegt unser Restaurant direkt am Strand – an sich schon eine umwerfende Landschaft, sodass wir die Einrichtung und die Uniformen des Teams eher schlicht gehalten haben. Genauso besitzt auch das Chalet in St. Moritz mit seiner Sonnenterrasse und dem Alpenblick schon einen ganz eigenen Charme. Die „Langosteria“ in Paris wiederum liegt im siebenten Stock des Hotels „Cheval Blanc“ – von hier aus hat man den besten Blick über die ganze Stadt. Der Vibe ist wirklich in jedem Lokal ganz anders.

© 2020Brambilla Serrani

Wie funktioniert das in Ihren ursprünglichen Locations in der Stadtmitte von Mailand? Dort gibt es keinen besonderen Ausblick …
Hier setzen wir auf unsere zentralen Werte. Bei der „Langosteria Cucina“ etwa punkten wir mit Gemütlichkeit und Intimität, was wir durch die Inneneinrichtung und das Menü widerspiegeln. Das „Langosteria Café“ wiederum hat einen New Yorker Touch – auf den zwei Stockwerken ist immer viel los, egal ob zur Mittagszeit oder abends. Mein erstes Restaurant in der Via Savona, das ich vor 16 Jahren eröffnet habe, ist aber bis heute mein Favorit. ❢

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Frühling 2023.

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