Inselparadies Europa: Diese 7 Inseln sind noch echte Geheimtipps
Es müssen nicht immer Capri, Mallorca oder Teneriffa sein: Diese sieben Inseln in Europa – von der Ostsee bis ins Mittelmeer – sind noch richtige Insider Tipps und ebenso schön wie ihre oft überlaufenen Nachbarinseln.
19. März 2022
Über 470 Inseln, die sich auf 144 Gruppen aufteilen, gibt es über ganz Europa verstreut. Für Inselsüchtige gibt es mehr als nur ein paar Juwelen rund um die Alte Welt – angefangen von Ost- und Nordsee über den launischen Atlantik und bis ins Mittelmeer – zu entdecken.
So zahlreich sie sind, so vielseitig zeigen sie sich auch: Reisende durchstreifen einerseits üppig grüne, sanfte Hügel, segeln entlang steil abfallender Felsenklippen oder schlemmen frisch gefangenen Hummer in einem der vielen geschäftigen Fischerdörfer.
Inseln wie Guernsey liegen beinahe unbehelligt von Touristen inmitten der blauen Weiten – wahre Sehnsuchtsorte. © Enrapture Captivating Media
7 Inseln in Europa, die noch echte Geheimtipps sind
Die Möglichkeiten und Vorlieben sind facettenreich. Worin sich aber alle einig sind: Wo alle sind, muss man selbst nicht sein. Und, Wunder um Wunder, tatsächlich gibt es einige Inseln, die noch als echte Geheimtipps gelten. Sieben davon stellen wir vor.
1. Gozo
Meer: Westliches Mittelmeer
Land: Malta
Größe: 67 Quadratkilometer
Where to eat: Patrick's oder Ta'Philip
Where to stay: Hotel Kempinski San Lawrenz
Die uralten Salinenbecken auf Gozo sind heute verlassen, aber durchaus einen Besuch wert. © Francois Kaiser
Highlight:
Gozos Küste zu erkunden, zahlt sich aus, warten hier doch natürliche Höhlen, wunderschöne Buchten und steile Felswände ebenso wie historische Salzpfannen auf Inselreisende. Taucher haben wahrscheinlich schon vom Blue Hole gehört: Es handelt sich dabei um einen fünfzehn Meter tiefen, kreisrunden marinen See an der Steilküste Maltas. Und auch ins Wrack der MV Karwela gehen die Tauchgänge – eindrucksvoll!
Best Beach:
Mit dem Duft frischen Fenchels in der Nase und auf orangefarbenem, feinem Sand läuft man bei San Blas in die türkisblauen Weiten. Lebhafter geht es in Marsalforn zu, einer langen, beliebten Promenade, die zu vielen wunderschönen Buchten führt und mit Cafés und Einkaufsläden punktet.
Die kleinere von Maltas Inseln wartet mit Strandträumen auf: das Panorama von Marsalforn. © Shutterstock
Maltas kleine Schwester ist ein Hort der Ruhe, der im Vergleich zur Hauptinsel weniger überlaufen ist. Neben pittoresken Buchten und Sandsteinklippen ist auf Gozo deutlich die kulturelle Vielseitigkeit der maltesischen Republik zu spüren: Zahlreiche Ausgrabungsstätten erzählen von dem regen Austausch zwischen Arabien und Europa, aber auch in der Architektur zeigt sich diese Symbiose. Passiert man in Gharb im einen Moment trutzige maurische Bauten, erzählen an der nächsten Ecke bereits hübsche bunte Häuschen von ihren italienischen Wurzeln.
2. Fehmarn
Meer: Ostsee
Land: Deutschland
Größe: 185,5 Quadratkilometer
Where to eat: Margaretenhof
Where to stay: Burg-Klause
Unter Deutschlands Inseln ist sie die drittgrößte: In der Ostsee zieht es Surfer und Sonnenverwöhnte nach Fehmarn. © Shutterstock
Highlight:
Wer im August anreist, darf sich auf die Fehmarn Rund-Regatta freuen, bei der Katamarane, Dickschiffsegler und Surfer gemeinsam die Insel umrunden. Und wenn man schon mal da ist, stößt man doch glatt mit inseleigenem Craftbeer auf den Urlaub an – Prost!
Best Beach:
Fehmarn wartet mit zwanzig sonnigen Stränden auf, einer der schönsten ist sicherlich der naturbelassene Gammendorfer Strand mit seinem weißen Sand und dem azurblauen Wasser.
Romantische Strandkörbe auf Fehmarn. © Shutterstock
Die Füße vom Strandkorb in den feinen Sand baumeln lassen oder doch entlang steiler Klippen spazieren? Deutschlands drittgrößte Insel Fehmarn ist zweifelsohne ein absoluter Sehnsuchtsort. Bekannt ist das Fleckchen in der Ostsee derzeit vor allem unter Surfern als „Hawaii Deutschlands“. Aber auch die Naturschutzgebiete und die süßen Dörfer, die wie Sprenkel über die Insel verteilt sind, machen Fehmarn zu einer tollen Destination.
3. Texel
Meer: Nordsee
Land: Niederlande
Größe: 162,18 Quadratkilometer
Where to eat: Hart van Texel
Where to stay: Grand Hotel Opduin
Texel lädt dazu ein, gemächlich durch das Weideland zu spazieren und die Ruhe zu genießen. © Joppe Spaa
Highlight:
Über 118 Stufen steigt man den roten Leuchtturm Eierland im Norden Texels hinauf, um von dort aus den Panoramablick über Insel und Nordsee zu genießen. Toll!
Best Beach:
Im Strandabschnitt Paal 9 spaziert man entlang einer schier endlosen Reihe an süßen weiß-türkisen Strandhäuschen, durch feinen Sandstrand und lässt sich dabei die Meeresbrise um die Nase wehen.
Strandträume in Texel leben? Geht. © Yoline
Die gemächliche Westfriesische Insel Texel verzaubert mit seiner „Bollekammer“, einem traumhaften Heide- und Dünengebiet, in dem frei lebende Exmoor-Ponys friedlich vor sich hingrasen. Tierfreunde werden sich hier besonders wohlfühlen: Neben den Ponys laufen auch unzählige friedliche Schafe und die Schottischen Hochlandrinder mit ihrem zotteligen Fell über das kleine Eiland. Besonders gut geeignet ist Texel zudem für Reitausflüge und ausgedehnte Radtouren. Unterkunft bezieht man in Den Burg (hier unbedingt die lokale Schokolade probieren!) oder im Küstenort De Koog, das nur eine Düne weit vom Meer entfernt liegt.
4. Guernsey
Meer: Ärmelkanal
Land: Vereinigtes Königreich
Größe: 78 Quadratkilometer
Where to eat: Bohemia
Where to stay: Chateau La Chaire
Guernsey überrascht mit traumhaften Buchten und kristallklarem Wasser. © Shutterstock
Highlight:
Abgesehen von der lebendigen Hauptstadt Saint Peter Port sowie dem Guernsey Museum mit wunderbarem Garten sollte man unbedingt im Hauteville House vorbeischauen. Dort residierte einst der Schriftsteller Victor Hugo und ließ seiner Fantasie, beflügelt von der idyllischen Landschaft, freien Lauf.
Best Beach:
Im Moulin Huet Bay spaziert man durch die reale Vorlage für Auguste Renoirs impressionistische Gemäldereihe: Eine wirklich malerische kleine Bucht! Sonnenverwöhnte schauen im Cobo Bay mit seinem kristallklaren Wasser, den Bars und Restaurants, in denen sich Touristen wie Einwohner gleichermaßen zu Pint und Plaudereien treffen, vorbei.
Cobo Bay ist Hotspot für Sonnenverwöhnte, Surfer und Familien. © Shutterstock
Guernsey, bestehend aus mehreren kleinen und einer großen Insel, besticht als Inselrefugium im Ärmelkanal mit zwei Amtssprachen, Englisch und Französisch. Die Insel zwischen den beiden Ländern ist eine ideale Wanderdestination mit fast 50 Kilometern an Klippenpfaden, tollen Buchten und berauschenden Wiesen. Auch Vogelliebhaber, Inselhopper und Gourmands finden auf Guernsey ihr Inselglück.
5. Porto Santo
Meer: Atlantik
Land: Portugal
Größe: 42,17 Quadratkilometer
Where to eat: Adega des Levadas
Where to stay: Pestana Porto Santo
Ein bisschen geheimer und vielleicht sogar ein bisschen schöner als Madeiras andere Inseln: Porto Santo. © Shutterstock
Highlight:
Golfspielen, Windmühlen besuchen und Wandern ist ein Must auf Porto Santo! Im Juni Anreisende werden mitten ins bunte Treiben des São João Volksfestes (23. und 24. Juni) mit Musik, Tänzen und Straßenparaden hineingezogen.
Best Beach:
Der Praia de Porto Santo lockt mit kilometerlangen goldenen Sandstränden an Porto Santos Südostküste, die flach ins laue Wasser führen.
Auf Porto Santo erstrecken sich kilometerlange goldene Sandstrände. © Shutterstock
Porto Santo ist der Atlantik-Geheimtipp unter Inselurlaubern: Ganze fünfzehn Millionen Jahre älter als die bekannte Nachbarinsel Madeira, ist sie ideal für all jene, die gerne am Strand entspannen, guten Wein genießen oder am Green ihr Bestes geben. Auch das Ambiente auf Porto Santo, der „Ilha Dourada“, zu Deutsch "goldenen Insel", ist ein Hole-in-one: Eile kennt man hier nicht, nur farbenreiche Sonnenuntergänge, lange Tage mit gutem Essen und spannende Seefahrtsgeschichten.
6. Ponza
Meer: Westliches Mittelmeer
Land: Italien
Größe: 7,3 Quadratkilometer
Where to eat: Bar Tripolia
Where to stay: Hotel Chiaia di Luna
Wie eine Sichel liegt das wunderschöne Ponza im tiefen Blau des Mittelmeers. © Shutterstock
Highlight:
Neben wunderschönen Stränden, top Spots für Taucher und malerischen Wanderwegen warten auf Ponza auch Höhlenwohnungen aus der Bourbonenzeit darauf, erkundet zu werden. Einige davon werden sogar als Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt!
Pssst: Ponza ist ein ruhiges Fleckchen im Mittelmeer – wer sich nach Party und Abwechslung sehnt, ist hier auf der falschen Insel gelandet.
Best Beach:
Wer gerne in die Welt unter der Wasseroberfläche taucht, ist in der Cala Felce Bucht perfekt aufgehoben. Sonnenverwöhnte lassen sich an der eindrucksvollen Sichelbucht Chiaia-di-Luna (so diese gerade nicht von Steinschlag betroffen ist) oder am Lucia Rosa nieder.
Die imposante Sichelbucht Chiaia-di-Luna bei Sonnenuntergang. © Ferhat Deniz
Zwischen überfüllten Inseln, Touristenmassen und inselhoppenden Jetsettern, zeigt sich die sichelförmige Ponza als wahre Rarität: Kaum jemand verirrt sich auf das zauberhafte Eiland im Tyrrhenischen Meer. Und das, obwohl dort zahlreiche pittoreske Strände und wildschöne Natur zu finden ist. Vor allem Schnorchler tauchen am Archipel in eine beinahe unberührte Unterwasserwelt.
7. Saaremaa
Meer: Ostsee
Land: Estland
Größe: 2.672 Quadratkilometer
Where to eat: Saaremaa Veski
Where to stay: Kuressaare Linnahotell
Saaremaa zählt zu den größten Inseln Estlands und verzaubert mit einsamen Stränden und dem wunderschönen Vilsandi-Nationalpark. © Shutterstock
Highlight:
Die charmante Hauptstadt Kuressaare verzaubert mit ihren Altstadtgassen und -straßen, in denen sich klassizistische Häuser aneinanderreihen. Auch die Burg aus dem 14. Jahrhundert lohnt den Besuch!
So heimelig ist das beschauliche Kuressaare. © Shutterstock
Best Beach:
Auf Hariland, der kleinen Insel, die durch eine 300 Meter breite Landenge mit Saaremaa verbunden ist, wandert man am naturbelassenen Sandstrand entlang, vorbei am Kiipsaare tuletorn, dem schiefen Leuchtturm der Insel.
Saaremaa eignet sich hervorragend für ausgedehnte Spaziergänge. © Shutterstock
Obwohl Saaremaa die größte Insel Estlands ist, haben wohl die wenigsten, mit Ausnahme derer, die in ihrer geographischen Umgebung leben, von dieser Perle in der Ostsee gehört. Dabei war Saaremaa im 19. Jahrhundert ein beliebter Kur- und Badeort mit Schlammheilstätte. An der tausend Kilometer langen Küste reihen sich Halbinseln und Buchten aneinander, besonders schön sind Sõrve, die größte Landzuge, die in den Rigaischen Meerbusen ragt, und der Vilsandi-Nationalpark.