Weltwassertag 2025: Stadt Brixen rückt Klimawandel in den Fokus
Kann man die Gletscherschmelze aufhalten? Pünktlich zum Weltwassertag 2025 erinnert eine digitale Ausstellung der Stadt Brixen an die schockierenden Folgen des Klimawandels.
17. März 2025
Dort, wo sich noch vor wenigen Jahren große Eisriesen gen Himmel getürmt haben, klaffen heute bedrohliche Lücken. Die Gletscher in der Alpenregion ziehen sich immer weiter zurück – ein trauriges Zeichen dafür, dass sich das Klima mit rasantem Tempo verändert. Damit verschwinden nicht nur faszinierende Naturspektakel, sondern auch wertvolle Reserven für Süßwasser und der Klebstoff, der die Berggipfel zusammenhält. Die einst stillen Zeugen der Zeit fallen der Schmelze zum Opfer und mit ihr wächst die Gefahr für Mensch und Natur.
In den Alpen verschwinden die Gletscher immer schneller. Schuld ist der Klimawandel. © Unsplash
Wie lange können wir noch zuschauen? Wann bricht das alpine System unter dem Schwinden der Eisreserven zusammen? Diese Frage stellen sich Wissenschaftler schon seit Jahren. Doch aufzuhalten ist der Wandel nur mit starken Maßnahmen. Weil die Stadt Brixen stets vom Süßwasser der umliegenden Gletscher profitiert hat und die alpine Natur in Südtirol einen besonders hohen Stellenwert genießt, soll jetzt eine besondere Ausstellung auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen.
Gletscher schützen
Pünktlich zum Internationalen Weltwassertag, der am 22. März gefeiert wird, beginnt in der Stadt in Norditalien eine Sonderausstellung des Brixen Water Light Festivals, die bis zum 30. April 2025 andauert. Ihr Hauptbestandteil ist ein visueller Appell, der zum Schutz des Ökosystems und der besonderen Ressourcen in der Alpengegend aufrufen soll. Unter dem Motto „Glacier Preservation – Gletscher schützen heißt Zukunft sichern" finden Interessierte auf der Webseite eine digitale Schau, die sich aus ehemaligen beeindruckenden Installationen renommierter Künstler:innen zusammensetzt und die Fragilität der Gletscher in den Mittelpunkt rückt.
Auch das Melting Glaciers by Leonhard Angerer ist Teil der Ausstellung. © Leonhard Angerer
Zu den Werken gehört eine Lichtreklame mit der Aufschrift "Ice Melting Ice" des italienischen Künstlers Stefano Cagol aus dem Jahr 2019, die auf die Gefahr vor austrocknenden Flüssen aufmerksam machen sollte. Die Installation erleuchtete damals während des Water Light Festivals das Bett zwischen den beiden Flüssen, "als Gedankenanregung und Erinnerung", wie Cagol damals verriet. Außerdem sind Werke von Leonhard Angerer (IT), Bål & Brand (DK), Laurence Bonvin (CH), Nicolás Rupcich (CL) und Xenorama (DE) zu sehen.
Water Light Festival 2026
Während die Sonderausstellung zu Achtsamkeit im Umgang mit der Natur aufruft, laufen die Vorbereitungen für das nächste Water Light Festival im Jahr 2026 bereits auf Hochtouren. Auch hier trifft Kunst auf Umweltbewusstsein, wie der Direktor des Festivals schon jetzt verrät: „Wir werden erneut Wasser und Licht in faszinierenden Lichtspielen präsentieren und dabei auch wichtige ökologische Botschaften vermitteln. Wasser ist nicht nur eine Ressource, sondern ein kostbares Gut, dessen Schutz wir durch Kunst erfahrbar machen wollen. Mit dem Festival 2026 möchten wir die Menschen über Landesgrenzen hinweg berühren und zum Handeln inspirieren", so Werner Zanotti.
The Global Warning by Stefano Cagol. © Brixen Tourism Matthias Gasser
Das Festival soll vom 29. April bis zum 17. Mai 2026 in Brixen und Umgebung stattfinden.
Mehr Informationen: brixen.org